Nach einem schwierigen Saisonstart schaffte es Marcel Schrötter beim Großen Preis von Frankreich zum vierten Mal in Folge unter die besten Sechs der Moto2. Lange Zeit lag er sogar auf Platz fünf, musste sich im Kampf mit Ai Ogura erst wenige Runden vor Schluss geschlagen geben. Ein erneut schwaches Qualifying und ein Schweißtropfen zur Unzeit bringen den Deutschen um mehr, dennoch überwiegt nach Rennende die Freude.

Fehler bei Set-Up-Wahl wirft Schrötter im Qualifying zurück

"Wir haben das Wochenende sehr gut begonnen", sagt Schrötter. Die Freitagstrainings beendete er auf den Plätzen fünf und sechs, auf die Tagesbestzeit von Somkiat Chantra fehlte nur rund eine halbe Sekunde. Ins Qualifying konnte der Intact-GP-Pilot diese Form aber nicht übertragen. Ausschlaggebend war ein Fehler bei der Set-Up-Wahl: "Am Samstag haben wir ein bisschen verloren, weil ein Versuch nicht so lief, wie wir es uns erhofft hatten."

Von diesem Zeitpunkt an seien Vertrauen und Gefühl für das Bike weggewesen, berichtet Schrötter. So kam er im Qualifying mit fast sieben Zehnteln Rückstand nicht über Rang 13 hinaus, aus dem am Sonntag Startplatz 12 wurde, weil Kontrahent Sam Lowes verletzungsbedingt passen musste. Von dort startete Schrötter gut und kämpfte sich durch das Feld, vorne war der Zug aber schon abgefahren.

Das Resultat war ein rundenlanger Zweikampf mit dem Japaner Ogura, der vor zwei Wochen in Jerez noch erstmals ein Moto2-Rennen gewonnen hatte. "Als er mich zum ersten Mal überholt hat, war er sehr langsam. Also habe ich ihn bei der nächsten Gelegenheit wieder überholt. Später hat er es erneut versucht, war aber immer noch so langsam. Er hat es selbst eingesehen und mir ein Fußzeichen gegeben, ihn wieder zu überholen", berichtet Schrötter.

Wegen Schweißtropfen: Schrötter muss Ogura passieren lassen

Der Deutsche ging wieder vorbei und lag lange Zeit auf Kurs P5, dann unterlief ihm wenige Runden vor Schluss aber ein entscheidender Fehler. "Leider habe ich ein paar Runden vor Schluss einen kleinen Fehler gemacht, als mir Schweiß ins Auge lief. Das hat mich kurz irritiert und ich habe mich leicht verbremst. Ogura hat diese Gelegenheit natürlich ausgenutzt", erklärt Schrötter.

Eine Antwort fand er nicht mehr, Ogura konnte sich absetzen und Platz fünf bis zum Schluss verteidigen. Letztlich fehlten etwas über zwei Sekunden zum vierten Top-Fünf-Ergebnis in Serie für Schrötter. Dennoch zeigt er sich nach Rennende zufrieden: "Es war ein solides Rennen, der sechste Platz ist okay."

"Wir können zufrieden sein, zumal wir wieder zweistellige Punkte gesammelt haben", führt Schrötter aus. In der Weltmeisterschaft liegt er mit 57 Zählern nun auf Platz acht, nur 13 Punkte hinter seinem Ex-Teamkollegen Tony Arbolino auf Rang vier. "Ich bin mir auch sehr sicher, dass wir uns bald im Qualifying verbessern werden, und dann werden wir auch in den Rennen besser abschneiden", sagt der Deutsche.

Die nächste Gelegenheit dazu bekommt er schon in knapp zwei Wochen, dann gastiert die Motorrad-Weltmeisterschaft in Italien auf dem Mugello Circuit.