Kiefer Racing wird sich für 2020 um einen zweiten Platz in der Moto2-WM bewerben, wie Teamchef Jochen Kiefer am Sachsenring gegenüber Motorsport-Magazin.com bestätigte. Bis Silverstone haben die Teams für ihre Einreichungen Zeit, dann wird vorselektiert. Die finale Auswahl wird rund um den Grand Prix von Aragon Ende September getroffen.

"Wir wollen mit Lukas (Tulovic) weitermachen, daneben versuche ich aber einen zweiten Platz zu bekommen", so Kiefer. "Ein zweiter Fahrer würde Lukas weiterhelfen, würde aber auch uns weiterhelfen. Sollte es nicht klappen, machen wir aber auch als Ein-Mann-Team weiter."

Moto2 soll kleiner werden

Denn die Dorna will das große Starterfeld von aktuell 32 Motorrädern für 2020 eigentlich verkleinern. Bis zu drei Plätze sollen für die kommende Saison weniger zur Verfügung stehen, wie man aus dem MotoGP-Paddock hört. Viele Wackelkandidaten gibt es nicht, deren Plätze für 2020 verfügbar werden könnten.

So kam die Dorna auf das zweifache Weltmeister-Team Kiefer Racing mit einem eigenwilligen Vorschlag zu: "Die Dorna hat mir zwei Plätze in der Moto3 statt in der Moto2 angeboten, aber Lukas auf eine Moto3 zu setzen, ist unmöglich", verrät Kiefer. Tulovic ist für die kleinen Moto3-Bikes viel zu groß und übersprang diese Klasse bereits in den Nachwuchsserien, wo er in der spanischen Meisterschaft direkt in die Moto2 einstieg.

Ein Team mit je einem Fahrer in Moto3 und Moto2 wäre für Kiefer zwar eine Alternative, doch er räumt ein: "Die Dorna sieht diese gemischten Teams nicht gerne, daher sehe ich diese Chance noch geringer als jene auf den zweiten Moto2-Platz."

Dirk Geiger bleibt wohl in Spanien

Mit Dirk Geiger, der am Sachsenring für Kiefer Racing sein WM-Debüt gab, hat man ohnehin noch keinen fixen WM-Einstieg für 2020 geplant, wie der Teamchef ausführt: "Wir wollen mit Dirk noch ein Jahr in Spanien machen - wahrscheinlich in der Junioren-WM." Aktuell führt Geiger dort im European Talent Cup, wo er Vierter der Gesamtwertung ist.

Für 2020 ergibt sich für Kiefer Racing eine weitere Möglichkeit mit dem Northern Talent Cup, der auf sieben Strecken in Deutschland, den Niederlanden, in Tschechien und Österreich ausgetragen wird und die Lücke in der Nachwuchsförderung der Region schließen soll. Präsentiert wurde das Konzept am Sachsenring, Jochen Kiefer gefiel es auf Anhieb.

"Wir werden und auf jeden Fall Startplätze reservieren, weil wir uns die Nachwuchsförderung auf die Fahnen geschrieben haben. Für junge Fahrer ist dieses Konzept perfekt", so Kiefer, der bereits jetzt in einigen Klassen Nachwuchsteams betreibt.