Riesengroßes Pech für Lokalmatador Max Neukirchner beim Moto2-Grand-Prix auf dem Sachsenring: Vor seinem Heimpublikum hatte sich der MZ-Werksfahrer nach perfektem Start bereits auf die siebte Position vorgearbeitet und schickte sich gerade an, Aleix Espargagro zu überholen, als der Spanier ihm direkt vors Vorderrad stürzte und Neukirchner mit ins Verderben riss.

Bis dahin war es gut gelaufen für Neukirchner, der nur wenige Kilometer vom Sachsenring entfernt geboren ist. Nach zwei planmäßig verlaufenen Trainingstagen war der 28jährige von Startplatz elf aus ins Rennen gegangen und hätte mit seinen Rundenzeiten um einen Platz unter den ersten fünf mitkämpfen können. Neukirchners Cheftechniker Marco Nicotari fehlten die Worte: "Was soll ich dazu sagen? Ein schlechter Tag für uns. Es war ein Rennunfall, einfach nur Pech."

Teamkollege Anthony West hatte das ganze Wochenende über mit Fahrwerksproblemen gehadert und sich nur für Startplatz 31 qualifizieren können – von so weit hinten ist es in der heiß umkämpften Moto2-Klasse praktisch aussichtslos, noch die Punkteränge zu erreichen. Zumal auch der zunächst prognostizierte und von West und MZ-Geschäftsführer Martin Wimmer herbeigesehnte Regen ausblieb, der die Chancen des Australiers definitiv verbessert hätte.

Doch West, der am Rennsonntag seinen 30. Geburtstag feierte und kurz vor dem Rennen mit einer Torte überrascht worden war, machte gute Miene zum bösen Spiel, kämpfte mit allem, was er hatte, knöpfte den vor ihm fahrenden Konkurrenten zehntelsekundenweise ihren Vorsprung ab und fuhr schließlich als 23. durchs Ziel.

Neukirchner maßlos enttäuscht

"Ich habe mich im Rennen super gefühlt und konnte anfangs die Pace gut mitgehen. Unser Motorrad war so abgestimmt, dass es zum Rennende mit gebrauchten Reifen immer besser geworden wäre", erklärte Neukirchner niedergeschlagen sie Situation. "Ob ich sehr enttäuscht bin? Was ist denn das für eine Frage?"

"Mein Start war gut. Aber weil wir das Motorrad in den vergangenen Tagen so stark verändert hatten, war ich nicht richtig daran gewöhnt. In der dritten Runde habe ich an einer Stelle genauso gebremst wie in den letzten Tagen - und musste dann geradeaus ins Kiesbett", sagte das Geburtstagskind West. "Dabei habe ich sieben Sekunden verloren, mich als Letzter wieder eingereiht und meine Aufholjagd gestartet. Tut mir leid für die MZ-Fans, dass ich bei unserem Heimrennen nichts Besseres zeigen konnte. Ich hoffe, sie haben trotzdem Spaß gehabt!"