Glaubt man der offiziellen Mitteilung des MZ Racing Teams, gab es in Brünn am Samstag nur strahlende Gesichter. Sportlich mag das sicher zutreffen. Schließlich bescherte Moto2-Pilot Mike di Meglio den Zschopauern mit Startplatz 14 tatsächlich einen großen Erfolg. Und auch für Toni Finsterbusch sollte es in der Moto3 von Rang 22 noch Luft nach oben geben.

Langsam die Luft auszugehen scheint jedoch MZ-Chef Martin Wimmer. Überraschungen im Zusammenhang mit dem sächsischen Motorrad-Hersteller sind bekanntlich keine Seltenheit. Dass MZ allerdings in Brünn statt mit einem Truck plötzlich mit einem Gefährt der Chemnitzer "Käse Maik GmbH" - die bekannt für ihre Marktschreierauftritte ist - eintraf, sorgte dann doch für Verwunderung und Kopfschütteln. "Es gibt viel zu berichten", sagte Wimmer deshalb zum Auftakt eines Gesprächs mit dem Fernsehsender Sport1. Es folgten aus Sicht des gebürtigen Müncheners Klarstellungen - auch zum quiteschgelben Truck, der vom neuen Sponsor zur Verfügung gestellt wurde.

Vorwürfe gegen Geschäftspartner

Weiterhin sprach Wimmer von einem unloyalen Mitarbeiter der Zschopauer Firma, der Informationen - augenscheinlich auch über den kritischen wirtschaftlichen Zustand der Zschopauer Firma - nach Außen tragen würde und bezeichnete mehrere Geschäftsführer und deren Unternehmen als Betrüger. Konfrontiert mit der Aussage, dass es beim Rennen in Aragon wegen finanzieller Ungereimtheiten zu einem öffentlichen Konflikt mit dem früheren Moto2-Piloten Alex Debon kommen könnte, sagte Wimmer: "Da bin ich ganz entspannt. Es gibt Verträge und Ausstiegsklauseln. Wir haben davon Gebrauch gemacht und sind nur zum Ausgleich des entstandenen Schadens verpflichtet."

Der Spanier Debon soll aufgrund ausstehender Forderungen angeblich bereits Rechtsanwälte und die Poliizei eingeschaltet haben. Angesprochen auf ein Schreiben, dass die Dorna bereits für den Fall eines Rechtsstreit vorbereitet haben und das Wimmer künftig von jeglichen GP-Aktivitäten ausschließen soll, äußerte der Bayer: "Dazu kann ich keine Stellung nehmen. Wir haben noch drei Wochen Zeit." Was auch immer der MZ-Chef mit diesem Gespräch klarstellen wollte - es ist ihm nicht gelungen. Die Fragezeichen in Bezug auf Martin Wimmer und MZ sind größer geworden. Glaubwürdigkeit klingt eindeutig anders.