Die Weichen sind gestellt: Das Werksteam der Motorenwerke Zschopau GmbH (MZ) wird im kommenden Jahr mit der Fahrerpaarung Max Neukirchner und Anthony West in der Moto2-Kategorie der Motorrad-Straßenweltmeisterschaft starten. Teammanager Peter Rubatto ist als Verantwortlicher MZ Motorsport Moto2 vorgesehen und wird zusätzlich administrative Aufgaben in der Leitung eines zweiten MZ-Moto2-Teams übernehmen, das in der hart umkämpften spanischen Meisterschaft Entwicklungs- und Aufbauarbeit leisten soll.

Technische Verantwortung geht an ProRide

Die technische Verantwortung für das Grand-Prix-Team wurde an den Italiener Marco Nicotari und dessen Firma ProRide übergeben, deren Sitz in Lucca/Italien während der Saison auch Standort der WM-Mannschaft sein wird. Die bei MZ konstruierten und in der Moto2-WM einzigartigen Gitterrohr-Fahrwerke werden wie bisher im Stammwerk der Motorenwerke Zschopau in Hohndorf hergestellt, wo die Rennabteilung aus der Zusammenarbeit mit dem erfahrenen Renntechniker Nicotari wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung der Chassis erwartet.

Bereits Ende Oktober konnte Martin Wimmer, ehemaliger Grand-Prix-Pilot und Geschäftsführer des sächsischen Motorradherstellers MZ, die Verpflichtung des Sachsen Max Neukirchner verkünden, der in Stollberg zu Hause ist, nur rund 30 Kilometer vom MZ-Werk entfernt. Trotz einer verunglückten Saison 2010 in der Superbike-Weltmeisterschaft gilt Neukirchner als einer der talentiertesten deutschen Motorradrennfahrer. Dem Australier Anthony West, der das problematische erste Jahr der 2010 neu geschaffenen Moto2-WM mit MZ durchgestanden hat, fühlte Wimmer sich auch moralisch verpflichtet: "Anthony hat unter schwierigsten Bedingungen drei Top-Ten-Platzierungen für MZ erreicht und gezeigt, dass er bei Regenwetter für ein Podestergebnis gut ist."

Tests in Jerez, Almeria und Barcelona

Von Neukirchner erhofft Wimmer aussagekräftige Informationen über das Fahrverhalten der Moto2-MZ: "Max hat schon nach seinen ersten Runden auf der MZ bewiesen, dass er dazu in der Lage ist." Bevor am 1. Dezember das offizielle Winter-Testverbot in Kraft tritt, probieren Neukirchner und West in Jerez gemeinsam sowie anschließend Neukirchner allein in Almeria und Barcelona in Spanien neue Fahrwerkskomponenten aus.