Das 24-Stunden-Rennen von Daytona 2023 bleibt beim Debüt der neuen LMDh-Autos eine höchst spannende Angelegenheit. Sieben der neun Boliden in der Topklasse GTP lagen etwa zur Halbzeit in Schlagdistanz und können sich weiter Hoffnungen auf den Gesamtsieg bei der 61. Auflage des US-Klassikers ausrechnen.
Nach 14 von 24 Stunden führte der #60 Acura-ARX06 von Vorjahressieger Meyer Shank Racing (T. Blomqvist / C. Braun / H. Castroneves / S. Pagenaud) das Klassement an. Mit IndyCar-Ikone Helio Castroneves am Steuer drehte der LMDh von Hondas US-Ableger fleißig seine Runde an der Spitze und lag nach 450 Runden vor dem Zweitplatzierten #6 Porsche Penske (M. Jaminet / N. Tandy / D. Cameron) mit Nick Tandy am Steuer.
Nur gut 20 Sekunden trennten das Führungsduo auf dem 5,7 Kilometer langen Ovalkurs. Auch dahinter blieb es eng. Alex Lynn im #02 Chip Ganassi-Cadillac (E. Bamber / A. Lynn / R. Westbrook) folgte mit knapp 40 Sekunden Abstand an dritter Stelle. Der zu diesem Zeitpunkt bestplatzierte BMW M Hybrid V8 mit der Startnummer #24 (P. Eng / A. Farfus / M. Wittmann / C. Herta) belegte mit rund 80 Sekunden Rückstand den sechsten Rang.
Unglücklicher lief es unterdessen für den zweiten LMDh-BMW im Starterfeld der insgesamt 61 Autos, die Startnummer #25 (C. De Phillippi / N. Yelloly / S. van der Linde / C. Herta): Startfahrer Nick Yelloly erlitt schon in der Anfangsstunde ein technisches Problem und musste 'behind the wall', also in der Boxengasse, repariert werden. BMW gelang es, den Prototypen wieder ins Rennen zu schicken, der Rückstand beträgt zur Halbzeit 133 Runden.
Auch Porsche als erfolgreichster Hersteller in der Geschichte der 24h Daytona kam nicht gänzlich unbeschadet durch die Nacht. Der #7 Porsche Penske (M. Campbell / F. Nasr / M. Christensen) erlitt offenbar ein elektrisches Problem, was zu einem Wechsel der Batterie führte. Mit 16 Runden Rückstand jagte der frühere Formel-1-Fahrer Felipe Nasr der GTP-Konkurrenz hinterher.
GTD-Pro: Mercedes vor Aston Martin
In der mit GT3-Autos besetzten GTD-Pro-Klasse führte der in der gesamten Daytona-Woche stark aufgelegte #79 Mercedes-AMG GT3 von WeatherTech Racing (C. MacNeil / D. Juncadella / J. Gounon / M. Engel) das Feld an. Ex-DTM-Pilot Juncadella hatte nach 14/24 Stunden 426 Runden zurückgelegt und lag mit rund 12 Sekunden Vorsprung auf den GTD-Pro-Rivalen #23 Aston Martin Vantage GT3 von Heart of Racing (R. Gunn / A. Riberas / D. Pittard) in Front.
Den dritten Platz in der GTD-Pro belegte der #63 Lamborghini Huracan GT3 des neuen Lambo-Kundenteams Iron Lynx (A. Caldarelli / M. Bortolotti / J. Pepper / R. Grosjean). Der GTD-Pro Ferrari 296 GT3 von Ferrari 296 GT3 (A. Pier Guidi / J. Calado / D. Serra / D. Rigon) hatte zu diesem Zeitpunkt bereits die Segel gestrichen, während der MDK Motorsports-Porsche 911 (M. Kvamme / T. Estep / J. Magnussen / J. Hart) mit sieben Runden Rückstand hinterher eilte.
GTD: Enger Dreikampf um die Führung
In der GTD-Kategorie schickt sich unterdessen der Führende #57 Mercedes-AMG GT3 an, eine besondere Geschichte zu schreiben: Das aus der DTM bekannte Team musste nach einem schweren Trainings-Unfall von Lucas Auer ein komplett neues Auto nach Daytona transportieren und mit Daniel Morad kurzfristig einen Ersatzmann für den Österreicher organisieren, dessen Operation nach erlittenen Lendenwirbelbrüchen erfolgreich verlaufen ist.
Der Winward-Mercedes mit AMG-Fahrer Philip Ellis lag nach 425 Runden je nach Boxenstopp-Sequenz knapp vor dem #27 Aston Martin Vantage GT3 von Heart of Racing (R. De Angelis / M. Sörensen / I. James / D. Turner). Ebenfalls in Schlagdistanz der eng umkämpften GTD-Klasse, in der nur die Porsche nach zahlreichen BoP-Diskussionen weiterhin abfielen: Der mit dem Deutschen Marvin Kirchhöfer besetzte McLaren 720S GT3 von Inception Racing (B. Iribe / F. Schandorff / O. Millroy / M. Kirchhöfer).
LMP2: Ferrari-Werksteam AF Corse in Front
In der LMP2-Kategorie, der zweitschnellsten Klasse im Starterfeld, führte der #88 AF Corse (F. Perrodo / M. Vaxiviere / J. Canal / N. Nielsen) mit wenigen Sekunden Vorsprung auf den LMP2-Oreca #35 von TDS Racing (F. Heriau / G. van der Garde / J. Pierson / J. Van Uitert). Spitzenreiter in der kleineren LMP3-Kategorie war in den Nachtstunden der #17 AWA-Duqueine (A. Mantella / W. Boyd / N. Varrone / T. Merrill).
Bei bislang sieben Full-Course-Yellow-Phasen hatten acht Autos vorzeitig aufgeben müssen. Der Zieleinlauf der 24 Stunden von Daytona 2023 erfolgt am Sonntag um 13:40 Uhr Ortszeit (19:40 Uhr deutscher Zeit).
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