Nachdem es beim Samstagsrennen der GP2 auf dem Baku City Circuit bereits in der ersten Kurve knallte, legten die Piloten am Sonntag zunächst mehr Disziplin an den Tag. In der Folge gab es dennoch drei Safety-Car-Phasen aufgrund einiger recht chaotischer Zwischenfälle. Nach dem Fallen der Zielflagge hieß der Sieger wie am Vortag Antonio Giovinazzi.

Der Italiener kam allerdings über ziemliche Umwege zu seinem zweiten Triumph an diesem Wochenende - was übrigens den ersten Doppelsieg eines Fahrers an einem GP2-Wochenende seit Davide Valsecchi 2012 in Bahrain bedeutet. Red-Bull-Junior Pierre Gasly sorgte mit seinem zweiten Platz gleichzeitig auch für einen Doppelsieg des Prema-Powerteams. Auf Rang drei landete Renault-Testfahrer Sergey Sirotkin. Marvin Kirchhöfer, der einzige Deutsche im Feld, fuhr vom 17. Startplatz bis auf die 10. Position.

Giovinazzi fiel in der ersten Runde weit zurück, Foto: Sutton
Giovinazzi fiel in der ersten Runde weit zurück, Foto: Sutton

Horror-Start für Giovinazzi

Von Platz 8 aus gestartet fiel Giovinazzi nach einem katastrophalen Start zunächst auf die 21. Position zurück. In Führung lag zu Beginn Honda-Junior Nobuharu Matushita, vor Daniel de Jong und Mitch Evans. Es dauerte allerdings nur sieben Runden, bis nach einer Kollision zwischen Manor-Entwicklungsfahrer Jordan King und Jimmy Eriksson im Kampf um die neunte Position zum ersten Mal das Safety Car ausrücken musste.

Beim Restart verschätzte sich Matushita und überholte um ein Haar das Safety Car. Da der Japaner verlangsamen musste, verlor er zunächst die Führung an de Jong und Rowland. Die beiden verbremsten sich in der ersten Kurve jedoch gleich wieder und Matushita freute sich über die erneute Führung.

Matushita stand mit den Restarts auf Kriegsfuß, Foto: GP2 Series
Matushita stand mit den Restarts auf Kriegsfuß, Foto: GP2 Series

Chaos nach dem Restart

Wenige Runden später gab es die zweite Safety-Car-Phase. Grund war dieses Mal ein Fahrfehler vom Indonesier Philo Paz Armand in Kurve 7. Beim zweiten Restart gab also wieder Matushita das Tempo vor und fand dabei erneut nicht das richtige Rezept. Der Japaner beschleunigte sehr früh und nahm dann wieder Tempor heraus, was einige Fahrer auf dem falschen Fuß erwischte.

In der Folge kollidierten Gustav Malja und Mitch Evans, wobei Malja seinen Frontspoiler beschädigte. Beim Anbremsen auf Kurve 1 konnte Malja dadurch nicht richtig verzögern und crashte geradewegs in Rowland, der wiederum Sean Gelael in die Mauer zwang.

Giovinazzi war am Sonntag nicht zu schlagen, Foto: Sutton
Giovinazzi war am Sonntag nicht zu schlagen, Foto: Sutton

Giovanazzi schleicht durchs Feld

Das Chaos nach dem ersten Restart führte unweigerlich zur dritten Safety-Car-Phase - und wieder musste Matushita beim Restart das Tempo kontrollieren. Nach seinen zwei misslungenen Versuchen ging der ART-Pilot dieses Mal sehr verhalten zu Werke, wodurch Raffaele Marciello seine Chance sah, in der ersten Kurve die Führung zu übernehmen. Marciello verschätzte sich dabei jedoch und schoss Matushita ab.

Die Führung übernahm nun Gasly, auf Rang zwei lag aber mit Giovinazzi bereits der Mann des Wochenendes. Der Italiener setzte Gasly sofort unter Druck und konnte seinen Teamkollegen, obwohl sein DRS nicht funktionierte, in Kurve 1 in einen Fehler treiben. Giovinazzi fuhr danach seinem zweiten Sieg an diesem Wochenende souverän entgegen, während Gasly mit dem zweiten Platz den Doppelsieg für Newcomer Prema perfekt machte. Die Plätze drei bis acht belegten Sirotkin, King, Markelov, Canamasas, Jeffri und Pic.