Porsche hat sein Fahreraufgebot für die kommende Saison in der Formel E komplettiert. Das war nun wirklich keine Überraschung mehr: Nico Müller wechselt ins Werksteam der Zuffenhausener. Der zweifache DTM-Vizemeister geht 2025/26 an der Seite von Pascal Wehrlein an den Start. Müller folgt bei Porsche auf Antonio Felix da Costa, der sich nach drei Jahren in Richtung Jaguar verabschiedet hat.

Müller kommt nach einer unerwartet schwierigen Saison vom US-Rennstall Andretti, wo er Teamkollege Jake Dennis deutlich unterlegen war. Dennoch war der 33-Jährige die logische Wahl für das Team um Florian Modlinger: Müller fuhr schon bei Andretti einen Porsche-Kundenwagen und ist mit dem Paket bestens vertraut. Müllers Aufstieg ins Werksteam kam mit langem Anlauf, nachdem er 2024 von Peugeot (WEC) in Porsches Werkskader gewechselt war.

Porsche-Beben! Ausstieg aus WEC & Le Mans: Was sind die Gründe? (08:31 Min.)

Nico Müller in der Formel E: Von Penske über Abt zu Porsche

Müller blickt auf 62 Formel-E-Rennen seit seinem Debüt 2019 mit Dragon-Penske zurück. 2022 und 2023 glänzte er mehrfach bei seinem früheren DTM-Team Abt Sportsline, das sich mit Mahindra-Kundenautos durch zwei schwierige Jahre schleppte - damit stieg er zu den begehrten Fahrern im Starterfeld der Formel E auf. Müller errang seinen bisher einzigen Podestplatz 2021 mit Penske beim verrückten Energiespar-Rennen in Valencia.

"Ich freue mich, dass wir weiterhin über eine der stärksten Fahrerpaarungen im Feld verfügen", sagt Porsche-Motorsportchef Thomas Laudenbach. "Pascal ist natürlich eine bekannte Größe. Nico konnte sich bei Andretti in der Vorsaison mit dem Porsche 99X Electric vertraut machen und steigt somit gut vorbereitet ins Werksauto. Unsere Ziele bleiben die gleichen: Auch im nächsten Jahr wollen wir beim Finale in London um alle drei WM-Titel kämpfen."

Pascal Wehrlein und Nico Müller bei der Formel E
Kennen sich seit vielen Jahren aus DTM und Formel E: Wehrlein und Müller, Foto: IMAGO/Andreas Beil

Müller wechselt ins Weltmeister-Team

Wehrlein schloss die abgelaufene Saison hinter dem neuen Champion Oliver Rowland (Nissan) als Gesamt-Dritter ab, Müller belegte nur Platz 15 in der Tabelle. Ex-Formel-1-Fahrer und DTM-Champion Wehrlein konnte den WM-Titel zwar nicht verteidigen, dafür setzte sich Porsche sowohl in der Team- als auch in der Hersteller-Meisterschaft durch. Müller findet beim Werksteam also siegfähiges Material vor im letzten Jahr der Gen3-Ära.

"Meine letzte Saison war keine einfache, dafür umso lehrreicher - das motiviert mich sehr, das Vertrauen der Mannschaft auf der Strecke zurückzuzahlen", sagt Müller. "Ich freue mich darauf, das Team noch besser kennenzulernen, und bin überzeugt, mit Pascal ein starkes Duo zu bilden." Teamkollege Wehrlein ergänzt: "Ich freue mich, dass Nico dazustößt, und glaube, dass er super zum Team passt."

Ende November treffen Wehrlein und Müller bei den offiziellen Testfahrten in November erstmals auf die versammelte Konkurrenz, bevor die neue Saison am 06. Dezember in Sao Paulo, Brasilien beginnt. Mit Ausnahme des Porsche-Kundenteams Kiro haben alle Rennställe ihre Fahrer präsentiert. Bei Kiro-Porsche geht David Beckmann nach Informationen von Motorsport-Magazin.com wohl nicht mehr an den Start.