Bei all den Fahrerwechseln in der Formel E kann etwas Konstanz sicherlich nicht schaden: DS Penske vertraut in der Saison 2024 weiter auf seine beiden Champions Stoffel Vandoorne und Jean-Eric Vergne. Damit ist das französisch-amerikanische Werksteam nach aktuellem Stand neben NIO 333 der einzige Rennstall, der mit den Fahrern aus der Vorsaison weitermacht.

Das Potenzial von Vandoorne, dem Weltmeister von 2022, und Teamkollege Vergne, der die Meisterschaft in den Jahren 2018 und 2019 gewann, dürfte außer Frage stehen. "JEV und ich sind eines der besten Duos in dieser Szene", war auch der Belgier überzeugt. Trotz dieser Star-Power spielte DS Penske in der Debütsaison mit den Gen3-Autos keine Rolle beim Kampf um den nächsten Titelgewinn.

DS Penske: Fahrer waren einzige Konstante

Während Vergne in Indien immerhin ein Sieg gelang und der Franzose insgesamt dreimal auf dem Podest stand, ging Teamkollege und Neuzugang Vandoorne komplett leer aus. Der frühere Formel-1-Fahrer, der Mercedes in dessen letztem Formel-E-Jahr souverän zum zweiten WM-Triumph führte, tat sich zunächst schwer beim neuen Arbeitgeber. Mehr als P11 war nicht drin für Vandoorne, während Vergne zur Saisonmitte aufdrehte, sich am Ende aber mit dem fünften Gesamtrang begnügen musste.

"Im vergangenen Jahr hatten wir einige Höhepunkte, aber wir haben auch einige schwierigere Momente erlebt", sagt Eugenio Franzetti, DS Performance Director. "In all diesen Höhen und Tiefen gab es eine große Konstante: unsere Fahrer! Wir sind das einzige Team, das zwei Weltmeister ins Rennen schickt, und auf der Grundlage ihres Talents werden wir die kommende Saison aufbauen, wobei wir besonders auf die Vorbereitung und die Leistung an jedem Rennwochenende achten werden."

Vergne und Vandoorne bleiben Teamkollegen bei DS Penske, Foto: LAT Images
Vergne und Vandoorne bleiben Teamkollegen bei DS Penske, Foto: LAT Images

DS und Penske: Mehr Wirbel als erwünscht

Bei DS Penske, hervorgegangen aus dem einstigen Top-Team DS Techeetah und in neuer Zusammenarbeit mit dem etwas chaotischen Rennstall von Jay Penske, gab es im vergangenen Winter einige Umstrukturierungen. Der von den Franzosen entwickelte Antriebsstrang verfügt durchaus über Potenzial, wie etwa Maximilian Günther im Maserati-Kundenauto mit einem Sieg und drei Podesterfolgen unter Beweis stellte. An die Platzhirsche von Jaguar und Porsche reichte das Paket allerdings noch nicht heran.

Wie man erfolgreiche Formel-E-Motoren baut, wissen die DS-Ingenieure in Viry-Chatillon nur zu gut. Für DS Penske gilt es nun, das Werksteam auf die Reihe zu bekommen. Vorfälle wie der 'Scan-Dal' von Portland, bei dem das Team verbotener- und irrerweise RFID-Scangeräte in der Boxengasse platzierte, um die Reifen-Barcodes der Konkurrenz auszulesen, dürfen sich in keinem Falle wiederholen. Man erhält den Eindruck, dass sich das DS-Werksteam mit Teamchef Jay Penske und seiner Restmannschaft noch zusammenraufen muss.

"Wir hatten ein paar gute Rennen, und wir arbeiten extrem hart daran, wieder an die Spitze zu kommen", sagt der höchst ehrgeizige Vergne, der sein Team mehrfach in der vergangenen Saison zu einer besseren Performance angestachelt hat. "Wir müssen einfach versuchen, es besser zu machen, und wir werden nicht aufhören, bis wir es geschafft haben. Mein absoluter Fokus und meine Entschlossenheit sind auf höchstem Niveau, und meine Motivation ist stärker denn je, mit diesem fantastischen Team noch weitere Titel zu holen!"

Wie löst DS Penske den Kalender-Clash?

Eine Herausforderung, die nur bedingt in den Händen von DS Penske liegt: Zwischen der Formel E und der Langstrecken-WM (WEC) kommt es 2024 nach aktuellem Stand zu einer Kalenderüberschneidung. Da passt es alles andere als gut, dass neben Vergne inzwischen auch Vandoorne zum WEC-Kader der Stellantis-Schwester Peugeot zählt.

Zwar dürfte es innerhalb des Konzerns zu keinen Reibereien kommen, doch ein verpasstes Formel-E-Wochenende - Berlin kollidiert mit der WEC in Spa - können sich Vergne und Vandoorne eigentlich nicht leisten. Gespräche laufen seit geraumer Zeit, um den Termin-Clash irgendwie zu lösen. Vandoornes Beförderung zum WEC-Stammfahrer zeigt, dass DS Penske bzw. Peugeot hoffnungsvoll zu sein scheinen. Der FIA-Weltrat tagt am 08. Oktober - das könnte für Klarheit sorgen.

Formel-E-Starterfeld 2024: Offiziell bestätigt

TeamFahrer 1Fahrer 2
Porsche??
Abt-Mahindra??
Envision-JaguarRobin FrijnsSebastien Buemi
JaguarNick CassidyMitch Evans
Andretti-PorscheJake DennisNorman Nato
DS PenskeStoffel VandoorneJean-Eric Vergne
Maserati-DSMaximilian GüntherJehan Daruvala
NissanSacha FenestrazOliver Rowland
McLaren-NissanJake HughesSam Bird
NIO 333Dan TicktumSergio Sette Camara
MahindraNyck de VriesEdoardo Mortara