Robin Frijns wird Abt Sportsline nach dem Ende der diesjährigen Formel-E-Saison verlassen. Das hat Abt-Geschäftsführer Thomas Biermaier auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com am Rande des Saisonfinales in London offiziell bestätigt.

"Ich kann bestätigen, dass Robin uns verlassen wird", sagte Biermaier, der mit den Äbten als Kundenteam von Mahindra zu dieser Saison in die Formel E zurückgekehrt ist. "Seine Zukunftsplanungen stimmen nicht mit unseren überein, wir bleiben aber gute Freunde." Man trenne sich definitiv im Guten, betonte der Bayer, der Frijns seit vielen Jahren kennt und auch menschlich schätzt.

Frijns bleibt anderweitig mit Äbten verbunden

Frijns bleibt anderweitig mit den Kemptenern verbunden: In den Niederlanden vertreibt er mit seiner eigenen Firma 'Frijns Unlimited' weiterhin von Abt Sportsline veredelte Audi-Straßenautos. Frijns fuhr bereits von 2018 bis 2020 für die Äbte in der DTM. Das gemeinsame Formel-E-Abenteuer verlief allerdings nicht wie erhofft. Vor allem aufgrund des schwächelnden Mahindra-Kundenpakets war das langjährige Audi-Werksteam über weite Strecken nicht konkurrenzfähig.

Frijns belegt den 22. Platz in der Fahrerwertung und konnte nur in zwei Rennen punkten. Sein Highlight erlebte er beim Heimspiel des Teams in Berlin, als er im strömenden Regen völlig überraschend vor Teamkollege Nico Müller auf die Pole Position fuhr. Sein Schweizer Teamkollege sammelte bislang elf Zähler und bewies zuletzt in Rom mit Platz sechs den allgemeinen Aufwärtstrend des Teams, das 2017 mit Lucas di Grassi die Fahrer-Meisterschaft gewann und 2018 mit Audi den Team-Titel holte.

Frijns angeblich vor Wechsel zu Envision und BMW

Wen die Äbte für die Saison 2024 als Nachfolger von Frijns verpflichten, wollte Biermaier noch nicht verraten. Ebenso wenig, wie es für den Niederländer in Zukunft weitergeht. Frijns steht nach Informationen von Motorsport-Magazin.com vor einem Wechsel zu BMW, wo er ins LMDh-Programm rund um das belgische Erfolgsteam WRT eingegliedert werden soll. Der 31-Jährige hatte sich erst im Winter von Audi Sport getrennt.

Nick Cassidy beim Formel E Finale in London
Folgt für Robin Frijns jetzt ein Wechsel zu Envision?, Foto: LAT Images

Laut Gerüchten aus dem Fahrerlager bleibt Frijns auch der Formel E erhalten und soll zu seinem ehemaligen Team Envision (früher: Virgin Racing) zurückkehren. Er selbst hielt sich bislang bedeckt, sagte in London nur: "Ich fahre auch nächstes Jahr in der Formel E." Beim Jaguar-Kundenteam Envision, das die Team-Meisterschaft knapp vor Porsche anführt, soll Frijns den Neuseeländer Nick Cassidy beerben.

Der 'Kiwi', der sich weiter Titelchancen ausrechnen kann, steht seinerseits vor einem Wechsel zum Jaguar-Werksteam an Stelle von Sam Bird. Der Deal soll laut The Race bereits in trockenen Tüchern sein, womit Jaguar 2024 auf ein rein neuseeländisches Fahrerduo bestehend aus Cassidy und Mitch Evans vertrauen würde.