Kollision, Ausfall, Strafe: Rene Rast wird das vierte Rennen der Formel-E-Saison 2023 im indischen Hyderabad möglichst schnell abhaken wollen. Der späte Crash mit Titelanwärter Jake Dennis (Andretti), der beide Piloten um dicke Punkte brachte, wird den McLaren-Neuzugang aber noch eine Weile verfolgen: Für die Kollision brummte die Rennleitung Rast eine 3-Platz-Gridstrafe für das nächste Rennen bei der Formel-E-Premiere in Kapstadt, Südafrika (25. Februar) auf.
Der folgenschwere Auffahrunfall mit dem Briten Dennis ereignete sich in der 26. Runde nach dem Re-Start in Folge der Safety-Car-Phase, die ausgerechnet Rasts Teamkollege Jake Hughes mit einem mehr als unglücklichen Mauereinschlag ausgelöst hatte. Zu diesem Zeitpunkt lagen Dennis und Rast auf den Plätzen fünf und sechs und damit auf bestem Punkte-Kurs.
Rast: Tut mir sehr leid für Dennis
Bei der Anfahrt zur unfallträchtigen Turn-3-Haarnadel bremste Rast zu spät und erwischte Vordermann Dennis am Heck - dabei verließen kurzzeitig sogar die Räder des McLaren den Asphalt. Rast entschuldigte sich später bei Kontrahent Dennis für den Zwischenfall. "Es tut mir sehr leid für ihn", so der dreifache DTM-Champion am ran-Mikro. "Das wären gute Punkte für uns beide gewesen."
Dennis vom Porsche-Kundenteam Andretti verlor wegen eines ungeplanten Boxenstopps und einer Nullrunde den Anschluss zum Meisterschaftsführenden Pascal Wehrlein (Porsche), während Rast nicht an seinen Podesterfolg zuletzt in Saudi-Arabien anknüpfen konnte und acht Runden vor dem Zieleinlauf ausschied.
Rast schimpft über Rowland: Unnötiges Risiko
Über die Art und Weise des Unfallhergangs war Rast alles andere als glücklich - und nahm dabei Mahindra-Pilot Oliver Rowland in die Pflicht, der in besagter Situation mindestens optimistisch auf der Innenseite der Haarnadel versuchte, an Rast vorbeizukommen. Der Brite traf Dennis' Andretti dabei ebenfalls am Heck, kam im Gegensatz zu Rast aber ohne eine Bestrafung für diesen Vorfall davon.
Rast schimpfte: "Rowland hat mich überrascht und in Turn 3 gedivebombt. Ich habe in den Spiegel geschaut, in dem Moment nicht mehr nach vorne geguckt und Jake getroffen. Es gibt immer wieder Fahrer, die in solchen Situationen unnötige Risiken eingehen. Und das sind immer die gleichen Fahrer. Deshalb bin ich ein bisschen verärgert. Der (Rowland) hatte eh eine 5-Sekunden-Strafe. Warum er dann trotzdem so ein hohes Risiko geht, ist für mich nicht verständlich."
Rowland hatte vor der Haarnadel-Kollision bereits eine 5-Sekunden-Zeitstrafe erhalten, weil er mehr als viermal die Track Limits missachtet hatte. Durch die Ausfälle von Dennis und Rast sowie einiger weiterer Zeitstrafen beendete Rowland das Rennen trotzdem auf dem guten sechsten Platz - die ersten Saisonpunkte für den 30-Jährigen beim Heimspiel seines Teams Mahindra.
Rast und Rowland: Man trifft sich immer zweimal...
Es sei laut Rast nicht das erste Mal gewesen, dass ihm Rowland in die Quere kam. Der Brite gilt im Fahrerlager als eher unangenehmer Streckengenosse und hatte in der Vergangenheit schon mit anderen Fahrern seine Auseinandersetzungen. Rast: "Er hat mich in Mexiko schon mal auf die gleiche Weise in eine ähnliche Situation gebracht. Anscheinend muss man mit ihm so umgehen."
Nach der Hyderabad-Pleite belegt Rast mit 26 Punkten den achten Platz in der Gesamtwertung. Teamkollege Hughes liegt mit einem Zähler Vorsprung direkt vor dem 36-Jährigen, der 2023 parallel in der DTM für das DTM-Meisterteam Schubert-BMW antreten wird. Rasts Rückstand auf Spitzenreiter Wehrlein (80 Punkte) beträgt 54 Zähler.
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