Robin Frijns verpasst mit dem bevorstehenden Hyderabad ePrix in Indien (Samstag, 11. Februar) auch das vierte Rennen der Formel-E-Saison 2023. Der Abt-Pilot musste nach seiner beim Saisonauftakt in Mexiko-City erlittenen Verletzung bereits beim vergangenen Double-Header in Saudi-Arabien passen, um seine an mehreren Stellen gebrochene Hand auszukurieren.

Während Ersatzmann Kelvin van der Linde an der Seite von Nico Müller auf dem neuen Kurs in Indien an den Start geht und damit sein drittes Rennen in der Formel E in Angriff nimmt, hofft Frijns auf eine möglichst baldige Rückkehr ins Cockpit - am besten schon in gut zwei Wochen beim nächsten Lauf im südafrikanischen Kapstadt (25. Februar), einer weiteren neuen Location im Rennkalender.

Frijns-Rückkehr in Kapstadt? Entscheidung nächste Woche

"Eine weitere Rennwoche, die ich leider verpasse", schrieb der Niederländer auf Instagram. "Ich arbeite hart daran, so schnell wie möglich zurückzukehren. Ich verbessere mich jeden Tag. Mein Ziel ist, in Kapstadt fahren zu können. Das wird nicht einfach. Ich werde aber alles daransetzen, um dieses Ziel zu erreichen."

Wie sein Team Abt Sportsline am Donnerstag vor dem Hyderabad ePrix mitteilte, soll Frijns schon am Mittwoch kommender Woche wieder im hauseigenen Simulator in Kempten Platz nehmen. Parallel soll sich van der Linde auf mögliche weitere Einsätze vorbereiten. Eine Entscheidung, wer in Kapstadt neben Stammfahrer Müller an den Start gehen wird, wollen die Äbte Ende nächster Woche treffen.

Frijns' Verletzung beim auf den ersten Blick 'harmlos' wirkenden Auffahrunfall in Mexiko wog schwerer als zunächst erwartet. Der 77-malige Formel-E-Starter und zweifache Rennsieger brach sich das linke Handgelenk sowie vier Knochen in der linken Hand. Ein Knochen schaute laut eigenen Angaben sogar aus der Hand heraus. Die noch am Renntag in Mexiko-City durchgeführte Operation dauerte fünf Stunden.

Beim Auffahrunfall in der neueingeführten Mexiko-Schikane hatte Frijns mit seinem linken Vorderrad das rechte Hinterrad von Norman Natos Nissan getroffen. Beim Versuch, über die rechte Seite auszuweichen, belastete Frijns sein linkes Handgelenk beim Rechtseinlenken.

"Das Nächste, was ich weiß, ist, dass die Lenkung einfach hart nach links ging und meine Hand ins Cockpit geworfen wurde", beschrieb der 31-Jährige gegenüber The Race. "Deshalb habe ich alles kaputt gemacht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass meine eigentliche Hand gebrochen war, als sie auf das Chassis aufschlug. Aber dann denke ich, dass mein Handgelenk gebrochen ist, weil das Lenkrad gegen das Handgelenk geschlagen hat, aber da bin ich mir nicht ganz sicher."

Nach seiner Rückkehr in die Heimat ließ sich Frijns unter anderem vom bekannten Rennarzt Dr. Riccardo Ceccarelli in dessen Formula Medicine-Klinik im italienischen Viareggio behandeln. Sollte das optimistisch angepeilte Formel-E-Rennen in Kapstadt zu kurzfristig kommen, wartet der nachfolgende Saisonlauf in Sao Paulo, Brasilien einen Monat später am 25. März 2023. In der Zwischenzeit kann sich Ersatzmann van der Linde weiter mit der ihm unbekannten Formel E vertraut machen.

Van der Linde "ins eiskalte Wasser geworfen"

Der Südafrikaner sah im Gegensatz zu Teamkollege Müller in beiden Saudi-Rennen die Zielflagge, blieb aber punktelos. Abt-Cupra ist bei der Rückkehr in die Elektro-Rennserie das einzige der elf Teams, das noch keinen Zähler einfahren konnte. Das ohnehin schwierige Comeback erhielt mit dem Ausfall des höchst erfahrenen Frijns einen weiteren Dämpfer.

Van der Linde, der vor seinem Renndebüt in Saudi-Arabien einen einwöchigen 'Crash-Kurs' im Simulator am Teamsitz von Abt Sportsline in Kempten erhielt, zeigte im Verlauf des Wochenendes eine steile Lernkurve. Angesichts seiner mangelnden Erfahrung mit dem Auto und der Rennstrecke sowie dem noch bei weitem nicht optimierten Abt-Paket mit dem Mahindra-Kundenmotor war an vordere Plätze allerdings nicht zu denken.

"Wir haben Kelvin in Saudi-Arabien nicht in kaltes, sondern in eiskaltes Wasser geworfen - und trotzdem hat er einen tollen Job gemacht", fand Abt-Teamchef Thomas Biermaier. "Nicht nur auf der Strecke, sondern auch bei seinem Feedback und seiner Zusammenarbeit mit den Ingenieuren. Er soll auch in Indien ohne Druck ins Rennen gehen und die Formel E erst einmal genießen."

Robin Frijns' Karriere-Statistik in der Formel E

StatistikBilanz
Rennen77 seit 2015
Siege2
Podestplätze13
Pole Positions1
Erste Startreihe6
Schnellste Runden4
Punkte448
Bestes GesamtergebnisP4 (2018/19)