Die USA waren seit dem Beginn der Formel E im Jahr 2014 ein fester Bestandteil im Rennkalender. Mit Ausnahme der Corona-Saison 2019/20 startetet die Elektro-Rennserie jährlich zu mindestens einem Event in Nordamerika. In den vergangenen Saisons hatte sich New York bzw. das Hafengebiet von Brooklyn gegenüber der Skyline von Manhattan als feste Heimat herauskristallisiert.
Im kürzlich veröffentlichten Formel-E-Rennkalender für die Saison 2023 - die erste mit dem neuen Gen3-Auto - fehlt allerdings eine Veranstaltung in den Vereinigten Staaten von Amerika. Der bekannte und beliebte Kurs im 'Red Hook'-Terminal ist für das kommende Jahr offenbar keine Option. Großflächige Umbauarbeiten für eine Erweiterung des Schiffverkehrs machen eine Rückkehr kaum möglich.
USA-Ausfall wäre Rückschlag für Formel E
Eine Saison ohne USA-Rennen wäre ein großer Rückschlag für die Formel E, in der sich mit Porsche-Kundenteam Andretti und dem neuen DS-Partner Penske gleich zwei heimische Teams engagieren. Auch für diverse Sponsoren und Partner der Serie respektive von Teams gilt der US-Markt als einer der wichtigsten, speziell mit Blick auf die Elektromobilität.
Mit den kaum vorhandenen Chancen eines Comebacks in Brooklyn suchen die Verantwortlichen der Formel E fieberhaft nach einer Alternative. Der provisorische Rennkalender weist noch zwei offene Orte für geplante Rennen am 20. Mai sowie am 24. Juni 2023 auf. Ein Rennen an einem anderen Ort in New York gilt als Möglichkeit, doch die Umsetzung inmitten der pulsierenden Millionen-Metropole - vor allem innerhalb kurzer Zeit - klingt nach einer Mammutaufgabe.
Nach aktuellem Stand will die Formel E 2023 insgesamt 17 Rennen in mindestens zehn Städten austragen. Sollten sich für die TBA-Termine keine Lösungen finden, könnten weitere Double-Header - also zwei Rennen an einem Wochenende - den Kalender auffüllen. Damit würde die Formel E ihre kommerziellen Verpflichtungen gegenüber Serienpartnern zwar erfüllen, die wünschen sich naturgemäß aber mehr Veranstaltungen in unterschiedlichen Städten rund um den Globus.
Formel-E-Rennkalender 2023: Drei USA-Alternativen
Unterdessen zeichnen sich einige USA-Alternativen ab, wie Motorsport-Magazin.com aus dem Umfeld der Formel E erfahren hat. Demnach prüfen die Verantwortlichen mögliche Rennaustragungen in der Nähe von Los Angeles (Kalifornien), auf einem temporären Stadtkurs in Tampa, Florida sowie im texanischen Dallas. Ob sich ein Rennen in einer dieser drei Städte realisieren lässt, ist noch nicht bekannt.
Traditionell spielt die jeweilige Stadtpolitik eine wichtige Rolle in der Formel E, die im Gegensatz zu anderen Rennserien vornehmlich auf Stadtkursen fährt. Mehrfach mussten in der Vergangenheit Rennen in Folge eines politischen Machtwechsels kurzfristig abgesagt oder Verträge vorzeitig beendet werden.
Formel E: Rückkehr nach Long Beach wohl keine Option
Ein Rennen im kalifornischen Long Beach gilt aktuell nicht als Option. Auf dem Hafenkurs gastierte die Formel 1 in den 70er- und 80er-Jahren, inzwischen die IndyCar-Serie. Auch die Formel E fuhr bereits in Long Beach: Am 04. April 2015 siegte der spätere Meister Nelson Piquet Junior für China Racing (heute NIO) auf einer verkürzten Streckenvariante, am 02. April 2016 war Lucas di Grassi für Formel-E-Rückkehrer Abt Sportsline erfolgreich.
In der Debütsaison 2014/15 gab es sogar zwei Formel-E-Rennen in den USA: Am 14. März 2015 gewann Nico Prost (Renault e.dams) den Miami ePrix im Sunshine State Florida, bevor es drei Wochen später weiterging nach Long Beach. 2022 machte auch die Formel 1 erstmals Halt in Miami, Max Verstappen siegte auf dem Weg zum vorzeitigen Gewinn der Weltmeisterschaft.
Seit der Saison 2016/17 machte die Formel E mit der Corona-Ausnahme 2020 jährlich zu einem Double-Header Halt in New York. In den Saisons 2017/18 und 2018/19 bildete der temporäre Hafenkurs den Ort für das Finale. In der abgelaufenen Saison gewannen Nick Cassidy (Envision-Audi) und Antonio Felix da Costa (DS-Techeetah) die beiden Rennen. Rekordsieger ist der Brite Sam Bird, der das Rennen insgesamt dreimal für Envision (Doppelsieg 2017) bzw. Jaguar (2021) gewann.
Mit Maximilian Günther auf BMW trug sich 2021 auch ein deutscher Fahrer in die Siegerliste des New York ePrix ein. Der 25-jährige Allgäuer sucht nach dem Abschied von Nissan nach einem neuen Cockpit. In der Formel E haben nur die Neueinsteiger McLaren und Maserati noch Plätze frei.
Formel E 2023: Vorläufiger Rennkalender Saison 9
Rennen | Austragungsort | Datum |
---|---|---|
1 | Mexiko-City | 14. Januar 2023 |
2 | Saudi-Arabien I | 27. Januar 2023 |
3 | Saudi-Arabien II | 28. Januar 2023 |
4 | Hyderabad | 11. Februar 2023 |
5 | Kapstadt | 25. Februar 2023 |
6 | Sao Paulo | 25. März 2023 |
7 | Berlin I | 22. April 2023 |
8 | Berlin II | 23. April 2023 |
9 | Monaco | 06. Mai 2023 |
10 | TBA | 20. Mai 2023 |
11 | Jakarta I | 03. Juni 2023 |
12 | Jakarta II | 04. Juni 2023 |
14 | TBD | 24. Juni 2023 |
15 | Rom I | 15. Juli 2023 |
16 | Rom II | 16. Juli 2023 |
17 | London I | 29. Juli 2023 |
18 | London II | 30. Juli 2023 |
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