Wechsel in der Motorsport-Chefetage bei DS Automobiles, das in der Formel E ab 2023 erstmals mit dem Team Dragon/Penske zusammenspannt: Eugenio Franzetti übernimmt die Leitung der Rennsportabteilung des französischen Autobauers. Der Italiener folgt auf den in unterschiedlichen Kategorien des Motorsports erfahrenen Thomas Chevaucher, zuletzt als Direktor von DS Performance tätig und erfolgreich.

Chevaucher verantwortet künftig laut Angaben des Herstellers die technische Entwicklung und Nutzung des Formel-E-Programms für Stellantis Motorsport. DS gehört wie Formel-E-Neueinsteiger zum Stellantis-Konzern, der zahlreiche Automarken unter sich vereint. Unter Chevaucher und mit dem Einsatzteam Techeetah gewann DS zwei Fahrer- und zwei Team-Titel durch Jean-Eric Vergne und dem heutigen Porsche-Piloten Antonio Felix da Costa.

Neuer DS-Rennleiter: Eugenio Franzetti, Foto: DS Automobiles
Neuer DS-Rennleiter: Eugenio Franzetti, Foto: DS Automobiles

Für DS beginnt mit der Saison 2023 und der Einführung der Gen3-Rennautos ein neues Kapitel in der Formel E. Nach der Trennung von Techeetah spannt der Autobauer mit der Truppe von Jay Penske, Sohn von US-Rennikone Roger Penske, zusammen. Damit geht das US-Team erstmals nicht als eigenständiger Hersteller von Antriebssträngen in der Elektro-Rennserie an den Start.

Nachdem Dragon/Penske jahrelang als Chaos-Team der Formel E bekannt war und kaum nennenswerte Erfolge vorweisen konnte, sollen mit der Übernahme von DS Automobiles klarere Strukturen einkehren. Ein Großteil der bisher bei DS-Techeetah angestellten Teammitglieder wechselt zu DS-Penske.

Foto: DS Automobiles
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Während Jean-Eric Vergne dem langjährigen Partner DS weiterhin die Treue hält und als Peugeot-Werksfahrer (zählt ebenfalls zum Stellantis-Konzern) kommendes Jahr parallel in der WEC und bei den 24 Stunden von Le Mans startet, wurde dem Franzosen mit Stoffel Vandoorne der amtierende Formel-E-Weltmeister als Teamkollege zur Seite gestellt. Der Belgier kommt von Aussteiger Mercedes, das seine Startlizenz an McLaren abgetreten hat.

Verantwortlich für die Performance von DS-Penske ist ab dem 01. November 2022 Eugenio Franzetti. Laut DS verfüge er über "umfangreiche Erfahrungen in der Welt des Motorsports". Franzetti war sowohl Direktor für Kommunikation und Motorsport bei Peugeot in Italien, Direktor für Kommunikation bei DS Automobiles/Citroen/Peugeot in Italien, Direktor Vertrieb bei Citroen in Italien, dann Direktor für Kommunikation bei Peugeot und schließlich Direktor der Marke DS in Italien.

Foto: DS Automobiles
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"Mit dem Beitritt zum DS Performance Team ist ein Traum in Erfüllung gegangen", wird Franzetti in einer Pressemitteilung zitiert. "Ich habe mich schon als Kind für den Motorsport begeistert - meine Leidenschaft zu meinem Beruf machen zu können, ist eine großartige Chance für mich. Ich freue mich darauf, eng mit unseren großen Champions Stoffel und JEV zusammenzuarbeiten, eine starke Partnerschaft mit PENSKE AUTOSPORT aufzubauen, unsere zukünftigen Siege hervorzuheben und die von DS Performance entwickelten Technologien zu präsentieren."

DS-Geschäftsführerin Beatrice Foucher: "Eugenio verkörpert die Marke DS Automobiles durch alles, was er bisher erreicht hat. Seine umfangreiche Erfahrung in den Bereichen Kommunikation und Marketing sowie sein Fachwissen im hochrangigen Motorsport werden es ihm ermöglichen, die technologische und operative Exzellenz der Marke zu präsentieren - die Basis, von der aus Thomas Chevaucher sich auf die Entwicklung weiterer Erfolge konzentrieren wird."

Foto: DS Automobiles
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Mit dem Beginn der Gen3-Ära hat offenbar das große Stühlerücken in den leitenden Positionen einiger Hersteller und Teams begonnen. Formel-E-Neueinsteiger Maserati hat den langjährigen Rennfahrer und zuletzt bei DS-Techeetah angestellten James Rossiter als neuen Teamchef präsentiert. Der Sportwagenbauer nutzt Antriebsstränge von Konzernschwester DS.

Rossiter folgt quasi auf Jerome D'Ambrosio, der Venturi (neuer Maserati-Partner) durch die vergangene Saison geleitet hatte. Susie Wolff, zunächst Venturi-Teamchefin und dann Geschäftsführerin, hat den Rennstall aus Monaco verlassen. Bei Mahindra hat sich unterdessen der langjährige Teamchef und CEO, Dilbagh Gill, aus bisher unbekannten Gründen verabschiedet. Der Nachfolger ist noch nicht bekannt.