Das zweite Qualifying beim ersten Formel-E-Rennwochenende der Saison 2022 ist beendet und fand mit Nyck de Vries den Pole-Setter für das zweite Saudi-Arabien-Rennen. Der Mercedes-Fahrer konnte sich im Quali-Finale um nur 0.005 Sekunden gegen Edoardo Mortara durchsetzen, der den ePrix damit von Platz zwei in Angriff nehmen wird.

Robin Frijns und Lucas di Grassi haben das Halbfinale verloren und konnten sich damit für Startreihe zwei qualifizieren. Da Frijns jedoch eine schnellere Rundenzeit drehen konnte, darf er von Rang drei aus ins Rennen gehen. Andre Lotterer scheiterte im Viertelfinale, schaffte es mit seiner Zeit allerdings auf Startplatz fünf.

Kampf um die K.o-Phase: Wehrlein scheidet früh aus

Auch heute kam in Saudi-Arabien das neue Qualifying-Format zum Einsatz. Zunächst bekämpften sich zwei Gruppen zu je elf Fahrern um den Einzug in eine K.o.-Phase, die mit dem Viertelfinale beginnt und die Startplätze eins bis acht bestimmt.

In Gruppe A traten De Vries, Dennis, Di Grassi, Askew, Wehlein, Lotterer, Sette Camara, Buemi, Turvey und Rowland gegeneinander an. Nyck de Vries setzte sich bereits schnell an die Spitze und hatte damit ein kleines Zeitpolster gegen Di Grassi und Rowland, während Pascal Wehrlein und André Lotterer es mit ihren ersten Zeiten noch nicht in die Top-4 schafften. Die beiden Porsche-Boliden gingen daher früh auf erneute Zeitenjagd. Die beiden konnten noch nachsetzen, schließlich reichte es nur für Lotterer mit seinem vierten Platz für den Einzug in die K.o.-Phase. Wehrlein, aber auch Jake Dennis schieden allerdings auf Rang sechs respektive fünf liegend aus. Nyck de Vries konnte Gruppe A für sich entscheiden. Auch Di Grassi und Rowland gelang der der Einzug ins Viertelfinale.

In Sachen Pascal Wehrlein kam aber noch während dem Qualifying Bewegung in die Angelegenheit. Wehrlein warf Sette Camara im Dragon Penske vor, ihn auf einem schnellen Versuch behindert zu haben, wodurch er seine Zeit nicht mehr verbessern konnte. Tatsächlich wurde sich der Vorfall nochmal genauer angesehen, Sette Camara blieb schließlich aber straffrei.

In Gruppe B fuhren folglich die verbliebenen Piloten wie Stoffel Vandoorne, Maxi Günther, Antonio Giovinazzi oder auch Dan Ticktum um die verblieben vier Plätze der K.o.-Phase. Auch hier kann der Mercedes-EQ früh vorlegen, wurde an der Spitze der Zeitenballe aber nach wenigen Minuten wieder von Mortara im Venturi abgelöst. Maximilian Günther konnte sich zunächst nicht unter die Top-4 bringen. Auch folgende Versuche reichten nicht für den Sprung in das Viertelfinale. Mit seiner späten 1:08.339 gelang dem Nissan-Piloten lediglich die siebtschnellste Zeit. Auch Vandoorne hat es überraschend nicht in die nächste Session geschafft. Mortara ließ nichts mehr anbrennen und holte sich mit seiner 1:07.724 folglich die Bestzeit in Gruppe-B, gefolgt von den weiteren Viertelfinalisten Frijns, Da Costa und Vergne.

Porsche: Lotterer scheitert im Viertelfinale an Mortara

Im ersten Viertelfinale trat Vergne gegen Nyck de Vries an. Der Weltmeister ließ sich aber nicht beirren und lag auf seiner Runde durchweg vor Jean-Eric Vergne. De Vries gelang damit der Einzug ins Halbfinale. Im folgenden Viertelfinale trafen António Félix da Costa und Lucas Di Grassi aufeinander. In diesem Duell konnte sich Di Grassi durchsetzen. Im dritten Viertelfinale fuhren Oliver Rowland und Robin Frijns gegeneinander, bei der der Dragon Penkse jedoch den Kürzeren zog. André Lotterer verlor im Duell gegen Edoardo Mortara viel Zeit durch einen kleinen Quersteher und konnte diese Zeit gegen den Schweizer im Venturi nicht mehr gutmachen, weshalb sich damit nun auch der zweite Porsche aus dem Qualifying verabschiedete.

Das Halbfinale war angerichtet. Zunächst ein Mercedes-Duell, bei dem Venturi-Pilot Da Costa gegen Werksfahrer Nyck de Vries ranmusste. Der Niederländer machte dort weiter, wo er im Viertelfinale aufgehört hatte, und setze sich am Ende mit einem Vorsprung von 0.381 Sekunden durch. Beim Kampf um den letzten Finalplatz sollte Edoardo Mortara gegen den Envision von Robin Frinjs gewinnen.

Das Finalduell zwischen Mortara und Nyck de Vries war damit angrichtet. Der Kundenteam-Mercedes von Mortara legte vor und fuhr als erster Pilot auf die Strecke. Mortara fuhr aggressiv durch die ersten Kurven, verlor dadurch aber direkt etwas Zeit gegen De Vries. Der Schweizer konnte auf den verbliebenen Abschnitten aber wieder ordentlich Zeit gutmachen, wodurch er am Ende mit einer 1:07.154 nur knapp an der Pole scheitert. Nach seinem Sieg am Freitag sichert sich De Vries in Saudi-Arabien damit die Pole Position.

Die Deutschen: Pascal Wehrlein schied früh im Qualifying aus und muss sich nach seiner Bestzeit im dritten Freien Training mit einem Startplatz elf begnügen begnügen. Dasselbe Schicksal ereilte auch Maxi Günther, der sich für Platz 14 qualifizieren konnte. André Lotterer gelang zwar der Spruch in das Viertelfinale, musste sich dort schließlich aber Edoardo Mortara geschlagen geben. Der Deutsche startet das Rennen in Diriyah aber aus der dritten Startreihe.

Zwischenfälle: Bereits zu Beginn des Qualifyings wurde deutlich, dass Nick Cassidy aufgrund seiner Kollision nicht am Qualifying teilnehmen konnte. Der Bolide hatte vor allem auf der linken Seite einige Beschädigungen davongetragen. An der Stelle, wo Cassidy kollidierte, küsste auch Sam Bird in Gruppe B die Streckenmauer und musste in der Folge aus seinem Boliden aussteigen. Für ihn war das Qualifying damit früh gelaufen.