Edoardo Mortara ist der Mann der Stunde in der Formel E. Der Schweizer kann sich in Saudi Arabien gegen Robin Frijns und Venturi-Teamkollege Lucas Di Grassi durchsetzen, der den letzten Podestplatz sicherstellen kann. Nyck de Vries erlebt ein Drama und wird nach einer Kollision mit Jean-Éric Vergne zurückgereicht. André Lotterer kann den enttäuschenden Freitag vergessen machen und auf Platz vier ins Ziel fahren. Auch Pascal Wehrlein mit Punkten bei spätem Safety Car.

"Das ist ein tolles Ergebnis - auch mit Lucas auf P3. Wir sind super zufrieden, das ist fantastisch", freut sich Mortara nach Rennende am Mikrofon bei ProSieben. "Wir wussten, dass wir ein gutes Auto haben. Schon gestern hatten wir eine gute Pace, wir mussten nur weiter vorne starten. Das haben wir geschafft. Dann sind wir ein intelligentes Rennen gefahren. Denn es war sehr schwierig, wir mussten viel Energie-Management betreiben."

Nyck de Vries: Polesitter nach Kollision durchgereicht

Lange Zeit sah es in Diriyah nach dem zweiten Sieg in Serie für Weltmeister Nyck de Vries aus. Für den Polesitter verlief der Start ohne gröbere Probleme, er konnte sich vor dem Zweitplatzierten Edoardo Mortara halten. Der Venturi-Pilot konnte allerdings dranbleiben und machte Druck. 28 Minuten vor Schluss verlor der Schweizer dann aber zwei Positionen, nachdem er seinen zweiten Attack Mode aktiviert hatte.

Kurz darauf kam es für Weltmeister de Vries ganz dicke: Lucas Di Grassi war durch den Attack Mode seines Teamkollegen auf Rang zwei vorgerutscht und attackierte in der Folge de Vries, der auf seinen zweiten Attack Mode noch verzichtete. In Kurve 18 versuchte di Grassi, de Vries außen zu überholen und so kam es in der Folgekurve beinahe zu einer Kollision. Der Niederländer musste Platz machen und wenig später auch den zweiten Venturi von Mortara vorbeilassen. Der Schweizer blieb cool und überholte wenig später auch Teamkollege Lucas di Grassi für die Führung.

Wenig später musste de Vries einen weiteren Rückschlag einstecken. Der Weltmeister wird in Kurve 18 von Vergne attackiert. De Vries geht in der Kurve allerdings weit, wodurch der Franzose innen reinsticht, wird aber von de Vries übersehen, der auf seine Linie zurückfahren möchte und dadurch in den Boliden von Jean-Eric Vergne fährt. Dahinter lauern viele Piloten wie Lotterer oder Teamkollege Stoffel Vandoorne, die allesamt an Nyck de Vries vorbeigehen. Der Niederländer fällt auf Rang 10 zurück.

An der Spitze zeichnete sich folglich ein Duell zwischen Mortara und Frijns ab. Der Envision-Fahrer konnte an Lucas Di Grassi vorbeiziehen und machte nun auf Mortara Druck. Das Duell wurde durch eine Safety-Car-Phase nach Abflug von Mahindra-Pilot Alexander Sims unterbrochen.

Lotterer nach Freitagsenttäuschung: Doppelte Punkte für Porsche

Porsche-Werksfahrer Pascal Wehrlein konnte am Start eine Position gutmachen und mit seinem zehnten Platz in die Punkteränge vordringen. Der Deutsche machte direkt Druck auf den vor ihm fahrenden Da Costa und konnte sich auch gegen diesen durchsetzen. Der Porsche-Fahrer sollte das Rennen auf einem soliden neunten Platz beenden.

Auch für Teamkollege André Lotterer verlief die Startphase des Rennens gut. Der Porsche-Pilot konnte seinen fünften Platz lange halten. Auch am Freitag sah es im ersten Diriyah-Rennen gut aus für den Deutschen, in der Schlussphase wurde er allerdings Position für Position zurückgereicht. Ein derartiges Drama blieb dem Porsche Fahrer diesmal erspart. Der Deutsche profitierte vom Getümmel an der Spitze und ergatterte damit den vierten Platz.

"An einem Zeitpunkt im Rennen haben wir nicht genügend attackiert, so ist der Frijns vorbeigefahren. Das war dann der entscheidende Moment für einen Podiumsplatz", ärgert sich Lotterer. Dennoch: "Nach dem Ergebnis von gestern sind das gute Punkte."

Für Maximilian Günther gestaltete sich das Rennen unspektakulär. Der Nissan-Pilot verlor im Laufe des Samstagabend eine Position gegenüber seinem Startplatz, beendete das Rennen auf Platz 14 und bleibt damit auch nach dem zweiten Lauf der Saison ohne Punkte.

Formel E in Saudi-Arabien: So lief das 2. Rennen

Die Startaufstellung:Pole-Setter für den zweiten ePrix der Saison 2022 war Nyck de Vries. Neben ihn ging Edoardo Mortara im Venturi ins Rennen, gefolgt von Robin Frijns, Lucas di Grassi, André Lotterer und Jean-Éric Vergne, der die dritte Startreihe komplettiert. Pascal Wehrlein ging von Rang elf ins Rennen, Maximilian Günther im Nissan von Platz 15. Nachdem Oliver Rowland im vorangegangenen

Der Start:Nyck de Vries kann seinen ersten Startplatz behaupten und bleit damit vor Mortara, der sich in Kurve eins gegen Robin Frijns verteidigen muss. Viele Positionswechseln gibt es nicht. Lotterer kann Platz fünf halten, während Teamkollege Wehrlein einen Platz gutmacht und auf Position 10 vorfährt.

Safety-Car nach 37 Minuten:Nach einer Kollision von Alexander Sims muss nicht nur der Abschleppkran ran, sondern auch das Safety Car.

Der Fanboost:Fünf Piloten erhielten durch den sogenannten Fan-Boost eine kurzzeitige Zusatzleistung: Antonio Giovinazzi, Antonio Felix da Costa, Nyck de Vries, Stoffel Vandoorne, Jean-Eric Vergne.

Die Zwischenfälle:Kurve 18 war auch heute der Ort mit den meisten Überholmanövern. Dementsprechend eng wurde es in der Links-Rechts-Kombination. Es kam zu einigen Berührungen. Aber auch Kurve 13 sollte weitere Opfer bringen. Im zweiten Saudi-Arabien-Rennen erwischte es heute Alexander Sims im Mahindra.

Die Ausfälle: Alexander Sims kollidiert neun Minuten vor Schluss mit der Streckenbegrenzung und kann nicht weiterfahren. In Kurve 13 verliert der Brite das Heck und rutscht außen die Streckenmauer. In der Folgekurve bleibt der Mahindra stehen.