Antonio Felix da Costa hat den siebten ePrix der Formel-E-Saison 2021 gewonnen. Der Techeetah-Fahrer startete am Samstagnachmittag in Monaco von der Pole Position und kämpfte bis zur letzten Runde um den Triumph. Das Rennen fand erstmals auf dem vollständigen Traditionskurs statt, den auch die Formel 1 nutzt. Laut FIA-Protokoll ist die Hafenschikane im Gegensatz zur Formel 1 leicht adaptiert, sodass die Formel-E-Streckenlänge etwa um zehn Meter kürzer (3,318 km) ist. Robin Frijns und Mitch Evans komplettierten das Podest.
"Ich wusste, dass ich etwas mehr Energie hatte und dass das die letzte Runde entscheiden würde", sagte Felix da Costa. "Ehrlich gesagt, dachte ich bei dem Angriff in Kurve 10, dass ich es ausprobieren will, dass es aber wahrscheinlich nicht funktionieren wird."
Maximilian Günther beendete das Rennen im Fürstentum hinter Jean-Eric Vergne auf dem fünften Platz. In der Schlussphase verteidigte sich der BMW-Fahrer zunächst erfolgreich gegen den mit Attack Mode angreifenden Franzosen, musste sich dann aber geschlagen geben.
"Zunächst einmal war Platz fünf eine gute Startposition für uns", sagte der BMW-Fahrer über seinen vierten Super-Pole-Einzug in dieser Saison. "Das Rennen war dann spektakulär und sehr strategisch. Wann nimmt man den Attack Mode, wann nutzt man Energie? Jedes Überholmanöver war an der Grenze. An einem Punkt war ich Dritter, aber nach den Attack Mode habe ich mich dann auf Position fünf wiedergefunden und mit Jean-Eric Vergne gekämpft. Er hat mich in Kurve 6 leicht berührt und hatte dann durch den Tunnel genug Schwung, um mich zu überholen."Beim Start behielt Felix da Costa zunächst die Nase vorne. Zu Beginn der dritten Runde startete Frijns in Sainte Devote einen Überholversuch und übernahm damit die Führung. Danach entstand ein Duell, das durch den taktischen Einsatz des Attack Modes geprägt war.
Zuerst fuhr Antonio Felix da Costa über die Kontaktschleifen auf der Außenseite von Kurve 4 (Casino) zur Aktivierung des Attack Modes. Er verlor zunächst zwei Positionen. Da sich vor ihm sein Techeetah-Teamkollege Jean-Eric Vergne und Mitch Evans (Jaguar) bei einem Überholmanöver in der Hafenschikane nicht einig wurden, fuhren sie durch die Auslaufzone. Felix da Costa überholte beide. Danach machte er sich auf die Verfolgung des Führenden, den er kurz danach überholte.
"Es sind so viele Dinge passiert, die zu der Situation geführt haben, dass ich vorne war", sagte Felix da Costa nach seinem sechsten Sieg in der Formel E. "Mitch hat so viel Zeit im Kampf mit JEV (Jean-Eric Vergne, Anm. d. Red.) verloren, was mir ermöglicht hat, beide zu überholen."
Eine Runde später aktivierte auch Frijns die Zusatzleistung. Nachdem die Dauer des Attack Modes von 240 Sekunden an Felix da Costas Fahrzeug abgelaufen war, hatte der Virgin-Fahrer einen Überschuss, mit dem er sich wieder an die Spitze setzen konnte.
Frijns hat bei zweiter Attack-Mode-Aktivierung Glück
Bei der zweiten Aktivierung des Attack Modes war Frijns der Erste des Spitzenduos, der die Zusatzleistung nutzte. Er behielt dabei die Führung und baute sie zunächst weiter aus, ehe Felix da Costa seinerseits durch die Nutzung des Attack Modes wieder aufschloss.
Der Portugiese hatte zu diesem Zeitpunkt aber noch seinen Fanboost zur Verfügung, um einen Konter zu starten. Dieser gelang ihm auch mit einem erfolgreichen Überholvorgang ausgangs des Tunnels. Doch seine Führung hielt nicht lange. Der amtierende Champion wurde nach der ersten Kurve der darauffolgenden Runde von Mitch Evans überholt. Der Jaguar-Fahrer hatte bis dahin noch nicht in den Kampf um die Führung eingegriffen. Er war der letzte Pilot des Top-Trios, der noch eine Restdauer des Attack Modes zur Verfügung hatte.
Der Kampf um den Sieg hielt bis zur letzten Runde an. Evans musste Energie sparen, sodass Felix da Costa bei der letzten Durchfahrt der Hafenschikane einen erfolgreichen Angriff starten konnte. Evans musste sich in den letzten Kurven auch noch Robin Frijns geschlagen geben.
Der Niederländer aus dem Virgin-Team hat mit dem zweiten Platz die Führung in der Gesamtwertung übernommen. "Es hat eine Menge Spaß gemacht", sagte er bei Sat.1. "Mit Antonio und Mitch zu kämpfen, ist immer fair. Ich habe die meiste Zeit geführt. Mit dem Attack Mode und dem Fanboost kamen sie näher. Wir haben aber alles richtig gemacht."
"Es sind wie immer 25 Punkte für den Sieg, aber der ist hier etwas Besonderes", sagte der Sieger bei Sat.1. "Wir hatten einen schwierigen Saisonstart. Es war gut, hier zu gewinnen. Wir haben noch eine halbe Saison vor uns." Nach sieben von 15 Rennen liegt er in der Meisterschaft mit einem Rückstand von zehn Punkten auf Frijns auf dem vierten Platz.Sieben der vor dem Monaco-Rennen Top-11 in der WM-Wertung blieben am Samstag punktlos. Darunter auch die beiden deutschen Piloten René Rast und Pascal Wehrlein! Jean-Eric Vergne sicherte sich den Punkte für die schnellste Rennrunde.
Formel E: WM-Stand nach 7 Rennen
Formel E in Monaco: So lief das Rennen am Samstag
Die Startaufstellung: Antonio Felix da Costa startete zum sechsten Mal in der Formel E von der Pole Position. Neben ihm stand Robin Frijns in der ersten Startreihe. WM-Spitzenreiter Nyck de Vries qualifizierte sich auf der 23. Position. Mercedes entschied sich, an seinem Auto das Getriebe und den Motor zu wechseln. Dadurch erhielt er eine Startplatzstrafe von 40 Plätzen. Er musste damit vom Ende des Feldes (Platz 24) starten.
Das Wetter: Im Fürstentum herrschten ideale Bedingungen für einen ePrix. Die Lufttemperatur betrug beim Start 19 Grad Celsius. Die Strecke war 26 Grad Celsius warm.
Der Start: Die Startphase lief zunächst ohne Zwischenfälle ab. Beim Durchfahren der Haarnadelkurve bildete sich im hinteren Feld ein Rückstau. Valencia-Sieger Jake Dennis (BMW) und Alexander Sims (Mahindra) waren in einen Auffahrunfall verwickelt. Das Rennen mit wurde mit einer einfachen gelben Flagge fortgesetzt.
Der Fanboost: Ein weiteres Mal profitierte Stoffel Vandoorne vom Fanboost. Außer ihn erhielten Antonio Felix da Costa, Sam Bird, Mitch Evans und Nyck de Vries die Zusatzleistung.
Die Ausfälle: Zu Rennbeginn schied Alexander Sims in Folge seiner Kollision in der Haarnadelkurve aus. In der 18. Runde kollidierte Rene Rast in der ersten Kurve mit Nick Cassidy. Der Audi-Fahrer berührte auf der Außenseite die Streckenbegrenzung und musste in Folge des Zwischenfalls vorzeitig aufgeben. Stoffel Vandoorne und Pascal Wehrlein beendeten in Runde 21 vorzeitig ihre rennen. Nyck de Vries, der die WM-Wertung vor dem Monaco ePrix anführte, musste zwei Runden später aufgeben.
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