Schau mal, Formel 1: So geht Kommunikation in Krisenzeiten. Während die F1 in der Nacht auf Freitag einen unsäglichen Eiertanz aufführte und das Australien-Rennen viel zu spät absagte, zeigte die Formel E an diesem Freitag klare Kante. Alle geplanten Rennen für März und April abgesagt, für den Mai wird neu bewertet.

Mal davon abgesehen, dass Rennen in Rom oder Paris aktuell sowieso unmöglich wären, sind in diesen Zeiten klare Entscheidungen mit Weitsicht gefragt. Hut ab in dieser Hinsicht, Formel E.

Die zweimonatige Pause war übrigens schon am Mittwoch beschlossene Sache, sollte aus unterschiedlichen Gründen aber erst nach dem Formel-1-Auftakt am kommenden Montag öffentlich kommuniziert werden. Es war eine Aktion, keine (zu späte) Reaktion.

Wie es nicht geht, zeigte die Formel 1 in den letzten 24 Stunden nicht nur einmal: Bis Freitagmittag war noch nicht offiziell geklärt, ob der Bahrain Grand Prix am kommenden Wochenende steigt oder nicht. Wobei alles andere als eine Absage ein Schlag ins Gesicht der weltweiten Gesundheit gewesen wäre.

Sicherlich geht es in diesen Krisenzeiten auch im klitzekleinen Kosmos des Motorsports um einen Haufen Geld. Aber der Sport besitzt eine Vorbildfunktion - in guten wie in schlechten Zeiten. Gerade jetzt sollten die Helden mit gutem Beispiel vorangehen und klare Fakten schaffen. In diesen Krisenzeiten darf für alles andere kein Platz sein.

Kein Grund zur Panik (motorsportübergreifend, bitte), wir werden in diesem Jahr noch Rennsport erleben. Mit Verbrennern, Hybrid- und Elektro-Motoren. Wer sich aber in den kommenden Wochen erdreistet, ein Rennen durchzuführen oder eines einzufordern, der ist - bei allem Respekt - ein egoistischer Idiot.