Audi und Mexiko: Eine Kombination, die pures Spektakel in der Formel E verspricht! Am kommenden Samstag (ab 23:00 Uhr live bei Eurosport 1 und im ZDF-Livestream) reisen Daniel Abt und Lucas di Grassi zum fünften Mal ins Autodromo Hermanos Rodriguez - an den Ort, wo zuletzt viermal in Folge ein Audi-Fahrer die Ziellinie als Erster überquerte.
"Mexiko ist für mich ein besonderer Ort - nicht nur, weil ich dort meinen ersten Sieg gefeiert habe, sondern weil die Begeisterung der Menschen einfach jedes Jahr für eine fantastische Stimmung sorgt", sagt Abt, der sich sogar einen mexikanischen Totenkopf als Erinnerungs-Tattoo auf den Oberarm stechen ließ. "Mein erster Pokal in dieser Saison ist überfällig und es wäre toll, das am Samstagnachmittag auf dem Podium in Mexiko feiern zu können."
Von Lucas di Grassis Disqualifikation 2016 über den ersten deutschen Formel-E-Sieger Daniel Abt 2018 bis hin zum Drama-Finish 2019: Motorsport-Magazin.com blickt zurück auf vier besondere Mexiko-Momente des Autobauers aus Ingolstadt.
Mexiko-Moment 1: Drama um di Grassi
Im März 2016 startete die Formel E zum ersten Mal in Mexiko. Von Platz drei gestartet, überholte Lucas di Grassi zuerst Renault-Gegner Nico Prost, bevor er nach dem Fahrzeugwechsel zu Rennmitte auch Jerome D'Ambrosio hinter sich ließ und die Führung übernahm. Nach dem Rennen dann das böse Erwachen für di Grassi: Disqualifikation!
Das Fahrzeug, welches der Brasilianer in der ersten Rennhälfte einsetzte, war 1,8 Kilogramm zu leicht. Es war nur eine von zahlreichen Strafen, die nach dem Rennen ausgesprochen wurden. Am Ende des Strafen-Chaos war es dann D'Ambrosio, der sich über den Sieg freuen konnte. Fun Fact: Schon 2015 hatte der Belgier von di Grassis Disqualifikation profitiert und den Sieg beim Berlin ePrix nachträglich geerbt.
Die verlorenen Punkte beim Mexiko-Rennen 2016 sollten im weiteren Saisonverlauf noch eine wichtige Rolle spielen: Die Meisterschaft verpasste di Grassi gegen Renault-Widersacher Buemi am Ende um nur zwei Punkte.
Mexiko-Moment 2: Di Grassis Rache
2017 sollte die Rache für die Disqualifikation aus dem Vorjahr erfolgen. Doch das Qualifying ging für di Grassi mit Startplatz 15 erst einmal in die Hose. Für Daniel Abt im zweiten Audi kam es sogar noch schlimmer: Eigentlich wäre Abt vom ersten Platz ins Rennen gegangen, wurde aber aufgrund eines illegalen Reifendrucks ans Ende des Feldes strafversetzt.
Auch das Rennen schien sich zu einem Audi-Drama zu entwickeln. Maro Engel, damals für Venturi am Start, fuhr di Grassi in der ersten Runde ins Heck. An der Box wechselte Audi den defekten Heckflügel des Brasilianers. Da das Safety Car auf der Strecke war, um alle Überreste des Gerangels am Start zu beseitigen, blieb di Grassi trotz des langen Boxenstopps in der Führungsrunde.
In Runde 13 von 45 kam das Safety Car ein weiteres Mal zum Einsatz. Oliver Turvey rollte in Führung liegend aus. Di Grassi und D'Ambrosio nutzten das, um zum Fahrzeugwechsel an die Box zu gehen. Eine mutige Strategie, immerhin mussten beiden Piloten mehr als zwei Renndrittel mit einem Fahrzeug absolvieren.
Nachdem der Rest des Feldes an die Box ging, lagen di Grassi und D'Ambrosio vorn. Di Grassi managte seine Energie am besten und feierte einen eindrucksvollen Sieg. Teamkollege Abt konnte sich vom letzten Startplatz noch in die Punkte auf den siebten Rang vorarbeiten.
Mexiko-Moment 3: Deutschlands erster Sieger
Nach der Disqualifikation im Qualifying 2017 dürstete auch Daniel Abt nach seiner persönlichen Mexiko-Rache. Umso mehr, weil er kurz zuvor den Sieg beim Saisonauftakt 2018 in Hongkong kontrovers nachträglich verloren hatte.
In Mexiko-Stadt ging Abt vom fünften Platz ins Rennen und konnte direkt am Start eine Position gut machen. Nach dem technisch bedingten Ausfall von Spitzenreiter Felix Rosenqvist und einem Überholmanöver gegen Buemi, ging Abt dank eines schnellen Fahrzeugwechsels in der Box an Oliver Turvey vorbei und übernahm die Führung.
Von da an behielt Abt die Führung und holte sich einen souveränen und viel umjubelten Sieg. Für Abt war es der erste Sieg in seiner vierten Formel-E-Saison - und gleichzeitig der erste eines deutschen Fahrers in der Elektro-Rennserie. Beim nachfolgenden Heimrennen in Berlin gewann der Kemptener ein weiteres Rennen.
Mexiko-Moment 4: Drama auf den letzten Metern
2019 errang Lucas di Grassi seinen zweiten Mexiko-Sieg nach 2017 in einem wahren Foto-Finish. Zehn Meter vor der Ziellinie fing der Brasilianer quer driftend den vermeintlichen Sieger Pascal Wehrlein ab und schnappte ihm den Sieg vor der Nase weg.
Für den Deutschen kam es noch schlimmer: Weil Wehrlein in der letzten Runde in der Schikane abkürzte, um sich gegen den heranstürmenden di Grassi zu verteidigen, bekam er eine 5-Sekunden-Strafe aufgebrummt. Dadurch fiel Wehrlein nachträglich vom zweiten bis auf den sechsten Platz zurück.
Di Grassi, der das Rennen hinter Pole-Setter Wehrlein von der zweiten Position aufgenommen hatte: "Wenn ich an das Rennen in der vergangenen Saison denke, muss ich immer noch lächeln - so etwas erlebt man wahrscheinlich nur einmal, das war Adrenalin pur."
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