Heute vor genau fünf Jahren begannen für Audi Sport ABT Schaeffler das Abenteuer und die Erfolgsgeschichte Formel E: In Donington erhielt das Team am 15. Mai 2014 das erste Chassis für den Einsatz in der rein elektrischen Rennserie. Die Bilanz bisher: In 54 Rennen gewann die deutsche Mannschaft 39 Pokale, holte 1.027 Punkte und ist damit bis jetzt das erfolgreichste Team im internationalen Starterfeld.

Eine kurze Zeremonie mit Formel-E-Gründer Alejandro Agag, eine Pressekonferenz mit den zehn Teamchefs und am späten Nachmittag das Gruppenfoto vor dem damaligen Hauptquartier an der Rennstrecke in Donington: Mit der Übergabe der ersten Chassis an die Teams startete vor fünf Jahren die Ära des rein elektrischen Motorsports. Seit damals mit dabei: Audi Sport ABT Schaeffler. In den ersten drei Saisons als Privatteam, seit Saison vier als Audi-Werksteam.

"Dieser Tag war der offizielle Startschuss. Aus einem theoretischen Projekt, das wir viele Monate zu Hause auf dem Papier geplant hatten, ist Wirklichkeit geworden", sagt Thomas Biermaier. Der Sportdirektor von ABT Sportsline leitete damals zusammen mit Teamchef Hans-Jürgen Abt die Geschicke der deutschen Mannschaft. "Für uns alle hat es sich ein bisschen wie der erste Schultag angefühlt: Alles war neu und ein bisschen ungewiss, aber die Vorfreude war groß."

Lucas di Grassi gewann 2014 in Peking das erste Rennen der Formel E, Foto: FIA Formula E
Lucas di Grassi gewann 2014 in Peking das erste Rennen der Formel E, Foto: FIA Formula E

Das erste Chassis, das am 15. Mai 2014 an Audi Sport ABT Schaeffler übergeben wurde, trug die Nummer 20. Und hat eine bewegte Geschichte: Mit Chassis 20 überquerte Lucas di Grassi am 13. September 2014 als Sieger des ersten Formel-E-Rennens überhaupt die Ziellinie in Peking. Chassis 20 musste auch Schmerzen ertragen: Am 9. Oktober 2016 zerstörte di Grassi bei einem Crash in Hongkong die gesamte linke Seite, auch nach einem Kabelbrand 2015 in Punta del Este musste repariert werden. Seinen letzten Sieg feierte Chassis 20 am 14. Juli 2018 in New York und wurde nach der Saison als Museumsstück an Alejandro Agag übergeben.

"Die Formel E hat sich in ihren ersten Jahren hervorragend entwickelt - sowohl mit einem spannenden sportlichen Wettbewerb als auch mit vielen Innovationen abseits der Strecke", sagt Audi-Motorsportchef Dieter Gass. Audi kam 2014 als erster deutscher Automobilhersteller werkseitig in die Serie. "Dass jetzt so viele Marken engagiert sind und bald noch mehr dazukommen, ist eine schöne Bestätigung für den Pioniergeist der Formel E und ihrer Gründungsmitglieder."

Die Teamvertreter in der ersten Saison der Formel E, Foto: Audi AG
Die Teamvertreter in der ersten Saison der Formel E, Foto: Audi AG

Für Audi Sport ABT Schaeffler war die Lieferung des ersten von insgesamt vier Autos - in den ersten vier Jahren der Formel E gab es zwei Fahrzeuge pro Fahrer und einen Autowechsel zur Rennmitte - auch der Beginn einer intensiven Arbeitsphase. "Wir haben das erste Fahrzeug sofort zerlegt, um genau festzulegen, welche Ausrüstung und welche Werkzeuge wir für den Einsatz brauchen - vorher kannten wir das Auto ja nur von Zeichnungen", sagt Thomas Biermaier. Drei Monate zog seine Mannschaft nach Donington, um sich dort bis zu den Testfahrten und dem Saisonauftakt um die Vorbereitung der Autos zu kümmern.

In den 54 bisher ausgetragenen Rennen holte Audi Sport ABT Schaeffler mit 39 Pokalen so viele wie kein anderes Team und hat als erste Mannschaft mit 1.027 Zählern die Marke von 1.000 Punkten durchbrochen. In der dritten Saison (2016/2017) wurde Lucas di Grassi nach einem dritten und einem zweiten Platz in den vorangegangenen Saisons zum ersten Mal Formel-E-Champion. In der vierten Saison (2017/2018) feierte Audi Sport ABT Schaeffler den Titel in der Teamwertung.

Mit acht verschiedenen Siegern in neun Rennen ist der Titelkampf in der laufenden Saison so offen wie nie zuvor. Der zehnte Lauf und das 55. Rennen der Formel-E-Geschichte wird am 25. Mai in Berlin ausgetragen.