Sam Bird verliert den Sieg beim Hongkong ePrix 2019 nachträglich! Dem Briten wurde für seine späte Kollision mit Andre Lotterer eine 5-Sekunden-Zeitstrafe aufgebrummt. Damit fällt Bird vom ersten bis auf den sechsten Platz zurück. Provisorischer Sieger ist nun Edoardo Mortara, der das Rennen als Zweiter beendet hatte. Ein finales Rennergebnis gibt es auch Stunden nach dem Ende des 50. Rennens in der Geschichte der Formel E nicht.

Das Urteil der Rennleitung rund 90 Minuten nach Rennende: "Der Fahrer des Autos mit der Nummer 2 (Bird; d.Red) hatte einen direkten Kontakt mit dem rechten Hinterreifens des Autos Nummer 36 (Lotterer; d.Red.), der zu einem sofortigen Reifenschaden führte. Es wurde anerkannt, dass die Strecke in gewissen Bereichen feucht war. Allerdings ließ das Auto 36 mehr als eine Wagenbreite Platz zur Innenseite. Daraus befinden wir, dass der Fahrer mit dem Auto 2 überwiegend für den Zwischenfall verantwortlich ist."

Bird traf Lotterer in der vorletzten Runde am Heck, als er auf der Innenseite der zweiten Kurve überholen wollte. Der Deutsche fiel mit einem Reifenschaden bis ans Ende des Feldes zurück, während Bird die Führung übernahm und den vermeintlichen Sieg über die Ziellinie brachte. Dahinter kamen Mortara und Audi-Pilot Lucas di Grassi auf den Plätzen zwei und drei ins Ziel. Der Brasilianer wird nun als Zweitplatzierter geführt.

Bird bekräftigte zunächst, dass es an der Stelle des Überholmanövers gegen Lotterer feucht auf der Innenseite gewesen und die Kollision schade gewesen sei. Tatsächlich hatte es vor dem Beginn des Rennens über Tage hinweg geregnet. Das Rennen ereignete sich auf stetig abtrocknender Strecke.

Lotterer, der lange Zeit seinem ersten Sieg in der Formel E entgegengefahren war, sagte vor der Urteilsverkündung: "Bis zu diesem Zeitpunkt war das Rennen fair. Aber das war ein übles Manöver, denn auf diese Art und Weise sollten wir nicht Rennen fahren. Dank ihm habe ich verloren. Selbst im Falle seiner Disqualifikation ist mein Rennen gelaufen. Das ist einfach nur traurig."

Freuen kann sich unterdessen Edo Mortara. Der Italo-Schweizer erzielte nicht nur seinen ersten Sieg in der Formel E, sondern gleichzeitig den ersten seines Teams Venturi. Dabei zählt der monegassische Rennstall zu den Gründungsmitgliedern der Elektro-Rennserie. Teamchefin Susie Wolff freute sich zudem über den fünften Platz von Mortaras Teamkollegen Felipe Massa, dem sein bislang bestes Ergebnis in der Formel E gelang.