BMW kommt mit einem echten Knall in die Formel E: Der Autobauer aus München bestimmte das Geschehen an der Spitze der Zeitenlisten bei den Testfahrten in Valencia. Im Verlauf der dreitägigen Tests waren die beiden BMW-Piloten Antonio Felix da Costa und Formel-E-Rookie Alexander Sims schnell unterwegs: Im Gesamtklassement belegten sie die Plätze ein uns drei.

Felix da Costa packte am Mittwoch den Hammer aus: 1:16.977 Minuten benötige der Portugiese für die schnellste Rundenzeit aller Fahrer. Der Zweitplatzierte und amtierende Champion Jean-Eric Vergne war als Gesamtzweiter 0,365 Sekunden langsamer. Platz drei war ebenfalls in fester BMW-Hand: Der Brite Sims fuhr seine persönliche Bestzeit in 1:17.402 Minuten (0,425 Sekunden hinter Felix da Costa).

Zum Vergleich: Lucas di Grassi und Daniel Abt vom amtierenden Team-Meister Audi belegten in der Zeitentabelle die Plätze 7 und 11. Di Grassi fuhr seine beste Runde (1:17.535) in der selben Session wie Spitzenreiter Felix da Costa. Der erste Auftritt in der Formel E von BMW als Werksteam hinterließ Eindruck.

Testfahrten Valencia: Rundenzeiten gesamt

FahrerTeamRückstand
1Antonio Felix da CostaBMW1:16.977
2Jean-Eric VergneDS Techeetah1:17.342
3Alexander SimsBMW1:17.402
4Jerome d'AmbrosioMahindra1:17.431
5Andre LottererDS Techeetah1:17.437
6Sebastien BuemiNissan 1:17.473
7Lucas di GrassiAudi1:17.535
8Felipe MassaVenturi1:17.696
9Edoardo MortaraVenturi1:17.729
10Pascal WehrleinMahindra1:17.781
11Daniel AbtAudi1:17.819
12Jose Maria LopezDragon1:17.830
13Mitch EvansJaguar1:17.864
14Maximilian GüntherDragon1:17.947
15Stoffel VandoorneHWA1:18.032
16Robin FrijnsVirgin1:18.088
17Sam BirdVirgin1:18.115
18Gary PaffettHWA1:18.164
19Tom DillmannNIO1:18.217
20Oliver TurveyNIO1:18.240
21Antonio FuocoDragon1:18.284
22Nelson PiquetJaguar1:18.498

"Guter Speed, eine hohe Zuverlässigkeit und bereits gut funktionierende Abläufe im Team: Darauf können wir sehr gut aufbauen", sagte BMW Motorsport Direktor Jens Marquardt. "Wir wissen, dass wir in Spanien noch nicht das vollständige Kräfteverhältnis im Feld für Saison 5 gesehen haben. Aber es ist im Rennsport immer schön, wenn man mit guten Ergebnissen bei der Generalprobe zur Saisonpremiere fährt."

Der reine Speed ist wichtig, in der Formel E aber nicht der entscheidende Faktor. Das Zauberwort lautet stattdessen 'Effizienz'. Und in dieser Saison sicherlich auch 'Zuverlässigkeit': Im Zuge der ersten technischen Revolution geben die neuen Gen2-Rennwagen beim Saisonauftakt in Saudi-Arabien am 15. Dezember ihr Debüt. Unter den Einheits-Chassis steckt ausgefeilte Technik wie das Brake-by-Wire-System, die auf der realen Strecke erprobt werden muss.

In dieser Hinsicht wusste BMW ebenfalls zu überzeugen. Felix da Costa und Sims legten an den drei Tagen zusammen 435 Runden zurück. HWA, der zweite Neueinsteiger im Feld, kam mit Gary Paffett und Stoffel Vandoorne auf 283 Runden. Stark: Audi spulte durch Abt und di Grassi 481 Runden auf dem Circuit Ricardo Tormo ab.

"Insgesamt sind wir sehr glücklich", lautete Felix da Costas Test-Bilanz. "Obwohl diese Strecke nicht unbedingt repräsentativ für die anderen Strecken im Formel-E-Kalender ist, fühlt es sich trotzdem toll an, wettbewerbsfähig zu sein. Das ist ein ordentlicher Motivationsschub für alle bei BMW i Andretti Motorsport. Vor dem ersten Rennen gibt es aber noch viel zu tun."

Zufriedene Gesichter auch bei der deutschen Konkurrenz von Audi. Der Hersteller aus Ingolstadt war in Valencia mit Testautos unterwegs. Teamchef Allan McNish: "Es ging an allen drei Tagen nicht vorrangig um schnelle Rundenzeiten, sondern darum, alle Abläufe zu optimieren und uns bestmöglich auf das erste Rennen vorzubereiten."