Da ist es! Das erste offizielle Bild des brandneuen Generation-2-Autos der Formel E! Am Samstagabend erhielten die Fans einen kleinen Vorgeschmack in Form eines Fotos, auf dem das Halo-Kopfschutzsystem zu erkennen ist. Dass der neue Schutz beim Rennauto für die kommende Formel-E-Saison Einzug hält, war bereits bekannt. Neu hingegen: Das Halo ist auf dem Bild mit einem LED-Ring ausgestattet.

Baue Lichter zieren den viel diskutierten Heiligenschein, der ab der Saison 2018 auch in der Formel 1 zum Einsatz kommen wird. Über eine solche Idee der Beleuchtung war schon in F1-Kreisen berichtet worden - die Formel E zieht es jetzt konsequent durch.

Mittels der LEDs könnten künftig den Zuschauern Informationen vermittelt werden, etwa, wie viel Energie ein Fahrer während eines Rennens noch zur Verfügung hat. Auch andere Arten der Informationsübermittlung erscheinen möglich. Sicherlich wird die LED-Beleuchtung aber einen nützlichen Zweck erfüllen.

Während Halo in der Formel 1 seit den ersten Tests ein riesengroßes Thema ist, ging es in der Formel E eher verhalten zu. Grund ist vermutlich auch das komplett neue Auto, das sich nicht nur leistungsstärker sondern auch optisch grundlegend anders sein wird als sein Vorgänger aus den ersten vier Saison der Elektro-Rennserie. Stichwort: kein Heckflügel mehr, stattdessen ein riesiger Heck-Diffusor.

Die Fahrer in der Formel E wirkten angesichts des Halo bislang relativ gelassen. Nick Heidfeld zeigte sich gar als großer Fan des Kopfschutzes, der bei Unfällen die Gesundheit der Piloten zusätzlich schützen soll und in der Formel 1 ausgiebig getestet wurde. "Es gibt viele Kritiker, aber ich würde es am liebsten schon jetzt ans Auto bauen", sagt Heidfeld zu Motorsport-Magazin.com. "Wie es aussieht, ist mir total Wurscht, sofern ich dadurch eine größere Überlebenschance habe."

Audi-Pilot Daniel Abt glaubt nicht, dass Fans der Formel E ähnlich Sturm gegen die Halo-Optik laufen wie es teilweise in der Formel 1 der Fall gewesen ist. Durch das komplett neue Auto liege der Fokus nicht so sehr auf dem Heiligenschein. Abt zu Motorsport-Magazin.com: "Im Endeffekt ist es doch immer Gewöhnungssache. Die Rennen werden dadurch nicht besser oder schlechter. Wir haben in der Formel 1 schon so hässliche Nasen gesehen, die nach drei Rennen dann auch normal aussahen."

Abt weiter: "Man kann sich ja jetzt reinsteigen, aber wenn die FIA sagt. Dass es sicher ist, dann ist das gut so. Und irgendwann wird es sicher auch Leute geben, die das Halo ins Design des Autos integrieren können. Bis jetzt wurde es immer nur auf bestehende Autos draufgesetzt, ganz ohne Farbe oder irgendwas. Natürlich schaut es dann nicht so stimmig aus."

Formel E 2018: Abt, Heidfeld, Engel, Lotterer im Check (02:20 Min.)

Die LED-Leiste entlang des Halo wird sicherlich auch nicht allen Fans gefallen, passt aber zumindest gut ins futuristische Design des Generation-2-Autos. "Wir müssen warten, wie das Halo aussieht", sagte Venturi-Pilot Maro Engel zu Motorsport-Magazin.com. "Optisch bin ich kein Fan davon, aber es ist sicherlich ein guter Push in Richtung Sicherheit. Aber ob es wirklich die Sicherheit in allen Bereich erhöht, bleibt abzuwarten. Es gibt schon noch ein paar Fragezeichen, was passiert, wenn ein Auto auf dem Kopf liegt."

Nach der Enthüllung des Halo-Systems will die Formel E am kommenden Dienstag weitere Bilder des neuen Autos in den sozialen Netzwerken enthüllen. Das Gen-2-Auto in seiner vollen Pracht wird schließlich Anfang März im gebührenden Rahmen der Weltöffentlichkeit präsentiert. Auf dem Genfer Autosalon werden Serien-Chef Alejandro Agag und Co. den Boliden enthüllen und weitere Details bekanntgeben. Kurz zuvor gastiert die Formel E noch in Mexiko zum Rennen, von dort aus geht es direkt weiter nach Genf.