Eine Nullrunde zum Auftakt in die neue Saison! Der amtierende Formel-E-Champion Lucas di Grassi erwischte in Hongkong einen miserablen Start beim ersten Werkseinsatz von Audi. Der Brasilianer hatte in den beiden Rennen arge Probleme und keine Aussicht auf Punkte. Ein ganz bittereres Wochenende, wenn auch zumindest Dauerrivale Sebastien Buemi ähnlich schlecht vom Fleck kam.

Eine gebrochene Aufhängung nach einem Kontakt - ausgerechnet mit Buemi - am Samstag sowie Batterie-Probleme im Sonntagsrennen legten di Grassi lahm. Der Meister aus der Vor-Saison wirkte verständlicherweise alles andere als zufrieden. Vor allem, weil Audi im Renn-Trim eines der stärksten Autos im Feld hatte, wie Teamkollege Daniel Abt mit seinem kurzzeitigen Sieg unter Beweis stellte.

Di Grassi: Ich kann mit Frust umgehen

Der Frust-Faktor war hoch bei di Grassi, doch nach außen gab er sich gelassen, verwies stattdessen auf die noch kommenden zwölf Rennen in dieser Saison. "Ich fahre seit 25 Jahren Rennen, ich kann mit Frust umgehen", sagte er zu Motorsport-Magazin.com. "Das ist kein Problem für mich. Ich meine, ich bin ein Jahr in der Formel 1 für ein Team gefahren, das nie besser war als Platz 14."

Dabei erinnerte sich di Grassi an seine einzige Saison in der F1. 2010 war es, als er an der Seite von Timo Glock für Pleite-Rennstall Virgin Racing an den Start ging. Di Grassi weiter: "Das bin ich also alles gewöhnt. Wir können jetzt einfach nur versuchen, alles zu analysieren, um beim nächsten Rennen in Marrakesch stärker daraus hervorzugehen."

Audi im Rennen schnell unterwegs

Was di Grassi zuversichtlich für die kommenden Rennen stimmte: Im Rennen erscheint die Audi-Werkstruppe stark aufgestellt. Der e-tron FE04-Rennwagen überzeugte in beiden Rennen mit gutem Speed - nur die Zuverlässigkeit ließ an diesem Wochenende arg zu wünschen übrig. Di Grassi: "Wir brauchen nur ein bisschen mehr Glück und Zuverlässigkeit. Die Basis ist ziemlich gut, vor allem im Rennen."

Dabei ist di Grassi der Mr. Zuverlässig der Formel E. In seinen bislang 35 Rennen seit dem Beginn der Serie fuhr er 20 Mal aufs Podium und sammelte die meisten Punkte aller Fahrer. Wenn ihn im Rennen kein technischer Defekt, Unfall oder Strafe heimsuchte, punktete er bei bislang jedem ePrix in der rein elektrischen Rennserie. "Ich habe auch an diesem Wochenende keine Fehler gemacht und hätte nicht mehr herausholen können", war di Grassi überzeugt.