Nelson Piquet Jr. ist der erste Weltmeister der Formel E. Von Startplatz 16 kämpfte sich der Brasilianer auf einen siebten Platz vor und sammelte genug Punkte, um Sebastien Buemi und Lucas di Grassi hinter sich zu halten. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Es war so ein hartes Wochenende und heute ging es sehr hektisch zu", sagte Piquet nach dem Rennen. "Wir hatten eine perfekte Strategie und das Safety Car hat auch ein bisschen geholfen. Ein bisschen Glück gehörte auch dazu, dafür lief es heute Morgen nicht gut." In der Teamwertung reichte es für das chinesische NEXTEV TCR Team jedoch nicht. Dieser Titel ging bereits nach dem vorletzten Rennen an e.dams.

Ein siebter Platz im letzten Rennen reihte Piquet zum Titel, Foto: Sutton
Ein siebter Platz im letzten Rennen reihte Piquet zum Titel, Foto: Sutton

Anders als gestern fand der Start normal statt und es durfte nach nächtlichen Arbeiten auch in der ersten Kurve attackiert werden. Stephane Sarrazin behauptete seine Führung nach einem guten Start vor Loic Duval und Jerome d'Ambrosio. Die drei Meisterschaftsanwärter konnten beim Start Positionen gutmachen. Buemi gewann eine Position, Lucas di Grassi zwei und Nelson Piquet Jr. sogar vier, doch auch der zwölfte Platz war nicht die Position, die sich der Brasilianer erhofft hatte.

Für Buemi ging das Rennen in die richtige Richtung, denn durch die schlechteren Positionen seiner WM-Konkurrenten sah es danach aus, als dürfte sich der e.dams-Pilot am Ende über den Titel freuen. Während sich Sarrazin und Duval an der Spitze absetzten, gab es im Hinterfeld eine Kollision zwischen Sakon Yamamoto und Trulli, der zum Ausfall des Japaners führte. Da Yamamoto seinen Amlin Aguri jedoch noch von der Strecke fahren konnte, gab es keine Safety-Car-Phase.

Di Grassi und Piquet gewannen eine Position durch ein Problem bei Nick Heidfeld, der bereits in Runde 11 sein Auto wechseln musste. Nach einem starken Auftritt im ersten Rennen lief es für Jean-Eric Vergne nicht gut. Weil er in einer Runde zu viel Energie verbrauchte, bekam er eine Durchfahrtsstrafe.

Buemi und Piquet wählten eine konservativere Strategie mit einem späteren Stopp. Als einziger WM-Kandidat fuhr di Grassi bereits nach 14 Runden zum Autowechsel rein. Piquet blieb sogar noch eine Runde länger draußen als Buemi. Der Schweizer leistete sich einen Dreher in der Runde nach der Boxenausfahrt, verlor glücklicherweise nur eine Position. Nach dem Boxenstopp führte Sarrazin vor Duval und Sam Bird.

Meisterschaftskampf bis in die letzten Runden

Die Meisterschaftskandidaten lagen nach den Boxenstopps auf den Position sechs, sieben und zehn. Die sechste Position würde Buemi noch reichen, selbst wenn Piquet die schnellste Runde fährt. Doch vor dem Brasilianer lag sein Teamkollege Oliver Turvey. Das Safety-Car kam heraus, weil Fabio Leimer sein Auto in die Wand gesetzt hatte und neutralisierte sämtliche Abstände. Dadurch war wieder alles offen.

Buemi fehlte am Ende ein Punkt zum Titel, Foto: Sutton
Buemi fehlte am Ende ein Punkt zum Titel, Foto: Sutton

Den Restart gewann Sarrazin, doch Loic Duval verlor in der Folge zwei Positionen an d'Ambrosio und Duval. Die Teamkollegen Turvey und Piquet tauschten die Positionen und kurz danach konnte Piquet den achten Platz erobern. Damit lag er nur zwei Positionen hinter Buemi, was reichte, um in einem enorm spannenden Rennen den Titel einzufahren.

Über das Ziel kam Stephane Sarrazin als Erster vor Sam Bird und Jerome d'Ambrosio. Wegen einer nachträglichen Durchfahrtsstrafe, weil er das Energielimit überschritt, verlor Sarrazin jedoch seinen Sieg. Sam Bird profitierte und gewann das Saisonfinale vor d'Ambrosio und Duval.