Mit einem stark erkämpften vierten Platz und er schnellsten Rennrunde ist es Lucas di Grassi gelungen, den Titelkampf in der FIA Formula E bis zum letzten Rennen offen zu halten. Der Brasilianer aus dem Team ABT Sportsline liegt vor dem alles entscheidenden Showdown am Sonntag (Start um 16 Uhr Ortszeit) 13 Punkte hinter Tabellenführer Nelson Piquet jr.

Die Motorsportfans freuen sich auf ein Finale der ersten Formel-E-Saison, wie es spannender nicht sein könnte: Im elften und letzten Saisonrennen kämpfen mit Nelson Piquet jr (138), Sébastien Buemi (133) und Lucas di Grassi (125) noch drei Piloten um den Titel. Lediglich 13 Punkte trennt die Spitzengruppe vor dem großen Finale. Inklusive Punkten für die Pole Position (3) und die schnellste Rennrunde (2) werden noch 30 Zähler vergeben.

Sechsmal in den bisherigen zehn Rennen stand Lucas di Grassi schon auf dem Podium. Zwar blieb ihm eine weitere Champagnerdusche am Samstag verwehrt, aber Platz vier und die schnellste Runde reichten, um den Titelkampf weiter offen zu halten. Dabei begeisterte der Brasiliener in Diensten des einzigen deutschen Teams im Feld vor allem mit dem Zweikampf gegen seinen Erzrivalen Nelson Piquet jr. Der Landsmann attackierte di Grassi gleich zweimal mithilfe der Zusatzpower des FanBoosts - doch zweimal verteidigte der ABT Pilot bravourös und unter dem Jubel der Zuschauer.

"Unser Ziel vor dem Wochenende war es, am Sonntag noch um den Titel zu kämpfen - das ist uns heute gelungen. Zwar ist der Sieg immer das Ziel, aber manchmal muss man auch mit den Punkten für einen vierten Platz zufrieden sein", sagte Lucas di Grassi. In der ersten Rennhälfte erreichte die Batterie seines Elektro-Renners früher als erwartet die maximale Temperatur, so dass sein Team die Strategie umstellen musste. Nach dem obligatorischen Boxenstopp samt Autowechsel griff di Grassi nach einem Podiumsplatz und verpasste Rang drei nur um knapp zweieinhalb Sekunden. Lucas di Grassi: "Wir haben zwar von allen drei Titelkandidaten die schwierigste Ausgangsposition, aber das motiviert und nur zusätzlich: ein Qualifying, ein Rennen - morgen ist alles möglich."

Nur bis zur Hälfte der 29 Runden dauerte das Rennen von Daniel Abt, dann rutschte der Deutsche in die Mauer. Abt hatte sich zuvor einen heißen Kampf mit zwei Konkurrenten geliefert, sich dabei aber offenbar Teile am Auto zerstört, die das Einlenken unmöglich machten.