Viel Verwirrung herrschte gestern nach dem Hauptrennen der Formel 2 in Monaco. Ausschlaggebend war dafür die Rennunterbrechung nach dem Crash zwischen Mick Schumacher und Tatiana Calderon zur Rennmitte.
Unter roter Flagge ließ die Rennleitung alle Autos in die Boxengasse zurückkehren. Das bedeutete aber: Ab dem Achtplatzierten Mick Schumacher verloren alle Fahrer eine Runde, denn die führenden sieben Autos hatten zu dem Zeitpunkt schon eine neue Runde angefangen. Der Rest des Feldes blieb aber hinter dem Crash stecken. Danach bekam man keine Gelegenheit, die verlorene Runde wieder zurückzuholen.
Das zerstörte zugleich die Siegchancen von Fahrern wie Louis Deletraz und Anthoine Hubert. Die hatten schon ihren verpflichtenden Boxenstopp hinter sich, während die Spitze noch einmal rein musste. Aber aufgrund der unverhofften Runde Vorsprung bekamen der Führende Nyck de Vries und seine Verfolger einen Boxenstopp geschenkt. Verständlich, dass die benachteiligten Teams nach dem Rennen Protest einlegten.
Stewards untersuchen Rot-Chaos: Keine faire Lösung gefunden
Am Samstagabend verkündeten die Stewards der Formel 2 in Monaco schließlich ihren Beschluss. Das Ergebnis des Hauptrennens blieb so stehen, es wurden keine Anpassungen vorgenommen. Nyck de Vries bleibt also der Sieger.
Allerdings räumten die Stewards ein, dass das Verhalten unter der roten Flagge den Rest des Rennens negativ beeinflusste. Die Rennleitung hatte unter Rot die Führenden in der Boxengasse wieder ganz nach vorne gestellt - ungeachtet der Tatsache, dass diese eine zusätzliche Runde begonnen hatten. Dadurch hatten die Fahrer, die hinter dem Crash im Stau stecken blieben, plötzlich eine Runde weniger.
Diese Entscheidung hätte gelöst werden können, indem man die benachteiligten Fahrer kurz vor dem Neustart einmal um den Kurs schickt, um die Runde zurückzuholen und sich dann am Ende des Feldes wieder einzureihen. Das hätte eigentlich auch laut dem Regelwerk gemacht werden müssen. Das wurde allerdings nicht getan.
Daher schließt die offizielle Entscheidung mit den Worten: "Die Stewards finden keine faire Methode, diesen Fehler zu lösen, und lassen die Ergebnisse von Rennen eins dementsprechend so stehen."
Podiums-Fahrer Luca Ghiotto disqualifiziert
In einer nicht zusammenhängenden Untersuchung disqualifizierten die Stewards allerdings den ursprünglich zweitplatzierten UNI-Virtuosi-Fahrer und Meisterschafts-Kandidaten Luca Ghiotto. Ein technisches Vergehen wurde an seinem Auto festgestellt. Noboharu Matsushita erbt den zweiten Platz, Sergio Sette Camara bekommt nachträglich den dritten Platz zugesprochen.
Das ändert auch die Startaufstellung für das Sprintrennen am Samstag: Anthoine Hubert rückt im Freitags-Ergebnis auf Platz acht vor, was im umgedrehten Grid für das Sprintrennen die Pole bedeutet. Neben ihm wird Louis Deletraz stehen.
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