Der Schock saß tief. Fernando Alonso konnte nach seinem Trainingsunfall in Monaco nicht am Qualifying teilnehmen, weil sein Chassis zu stark beschädigt war. Schnell wurden Rufe laut, wieder dritte Autos einzuführen, die im Fall der Fälle eine Teilnahme ermöglichen würden. Derzeit sind Ersatzautos verboten, um Kosten zu sparen. Die Teams können nur ein Ersatzchassis neu aufbauen.

"Es gibt immer einen Zwischenfall nach dem man denkt: Es wäre besser, ein drittes Auto zu haben", sagt Toro Rosso Teamchef Franz Tost. Aber Vorsicht: "Der nächste Schritt wäre dann ein viertes Auto, wie wir es vor Jahren in Monaco hatten." Das würde dem Kostenspargedanken widersprechen.

Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali hat natürlich eine andere Sichtweise - immerhin war sein Fahrer betroffen und sitzt der Geldbeutel bei der großen Scuderia nicht ganz so fest wie bei Toro Rosso. "Wir müssen aufpassen, dass wir nicht den Fokus auf die Show und die Fans verlieren", betont Domenicali. Die Fans hätten darauf gehofft, Alonso zu sehen, aber er konnte nicht fahren. "Wir müssen eine Balance finden", glaubt Domenicali.

Ross Brawn kann die Gedankengänge nachvollziehen, gibt aber zu bedenken: "Was Fernando passiert ist, war Pech. Vielleicht finden wir eine bessere Lösung für solche Dinge, da wir keine Autos im Qualifying verlieren möchten." Die komplette Rückkehr von T-Cars würde jedoch dem Spargedanken widersprechen.