Mark Webber ist der Mann der Stunde. Zwei Siege innerhalb einer Woche brachten ihm die WM-Führung und viel Lob ein. Dabei kennt der Australier ganz andere Zeiten. "Normalerweise sagen mir die Leute, dass sie mich unterstützen, wenn Lewis [Hamilton] oder Jenson [Button] nicht gewinnen können", erinnert der Red-Bull-Pilot. "Ich bin das fünfte Rad am Wagen, aber das verstehe ich."

Webber hat keine Eile

Umso mehr sog er den Sieg im Fürstentum in sich auf. Am Montag nach dem Rennen fuhr er sogar noch eine Runde in seinem Privatwagen um den Kurs, um die Erinnerungen an seinen Monaco-Triumph noch einmal aufleben zu lassen. Seine Zukunft sieht nach zwei Siegen in Folge plötzlich rosig aus. Vor wenigen Wochen wurde noch Kimi Räikkönen in Webbers Cockpit geschrieben, jetzt wird er nicht nur mit einer Vertragsverlängerung bei Red Bull in Verbindung gebracht. Die Gerüchteköche glauben sogar an einen Wechsel zu Ferrari.

"Ich habe gerade zwei Rennen hintereinander gewonnen und die Leute fragen mich, wo ich nächstes Jahr fahren werde", findet Webber die Situation in der Mail on Sunday etwas seltsam. Er selbst steht seinem Team Red Bull sehr nahe. "Wir haben gemeinsam viel durchgemacht und eine tolle Beziehung", sagt Webber. "Aber Dinge geschehen und in diesem Geschäft geht es sehr schnell. Man weiß nie, was nach der nächsten Kurve wartet."

Horner: Ein-Jahres-Vertrag am besten

Mark Webber genoss das Bad in Monaco, Foto: Red Bull/GEPA
Mark Webber genoss das Bad in Monaco, Foto: Red Bull/GEPA

Derzeit denke er nur an das nächste Rennen in der Türkei. Der Rest werde sich von alleine regeln. Die Seitenhiebe von Lewis Hamilton, die Webber ein Karriereende nach der Saison 2010 nahelegten, gehören der Vergangenheit an. Stattdessen erwartet Teamchef Christian Horner eine baldige Einigung.

"Wenn wir uns zusammensetzen und über Verträge sprechen werden, dann bin ich überzeugt, dass es nur ein kurzes Gespräch sein wird", sagte Horner. Ein langjähriger Vertrag mit dem 33-Jährigen kommt für Red Bull allerdings nicht so sehr in Frage.

"Webber befindet sich jetzt an einem Punkt in seiner Karriere, wo wir sagen: 'Lass uns ein Jahr nach dem anderen ansehen statt einen langwierigen Vertrag zu machen'", fuhr er fort. Obwohl keine Eile besteht, soll bereits in wenigen Wochen der Vertrag unter Dach und Fach sein.