Die Party von Red Bull am Sonntagabend in Monaco war ausgelassen und intensiv. "Die Nacht könnte für Red Bull gefährlich werden. Ich sage einige Kopfschmerzen voraus", meinte Rennsieger Mark Webber bevor die Sause so richtig losging. Grund zum Feiern gab es nach dem Doppelsieg genug, vor allem für Webber, der seinen zweiten Sieg in Folge geholt und sich damit endgültig mitten in die Riege der WM-Favoriten gefahren hatte. Kein Wunder also, dass man bei Red Bull schon einmal die Lobeshymnen auf den Australier angestimmt hat und die gemeinsame Zukunft plant.

"Unser Wunsch ist es, mit Vettel und Webber weiterzumachen", meinte Red Bull Motorsportberater Helmut Marko laut APA. Damit widersprach er Gerüchten der vergangenen Wochen, die eine Rückkehr Kimi Räikkönens bei Red Bull oder einen Wechsel von Felipe Massa zum österreichischen Team vorhersehen wollten, um dort gemeinsam mit Sebastian Vettel zu fahren. Webber hat sich freigestrampelt, sogar sein ehemaliger Teamchef Frank Williams ist nun von der Titeltauglichkeit des Australiers überzeugt.

Pushen zu Höchstleistungen

Seinen hochgelobten Teamkollegen Sebastian Vettel hatte Webber an den vergangenen beiden Wochenenden im Griff, vor allem deswegen, weil ihm das Setup besser gelang. "Webber ist technisch sehr, sehr gut", lobte Marko den 33-Jährigen. Dem Grazer ist aber auch besonders wichtig, dass beide Fahrer auf einem hohen Niveau unterwegs sind, denn auch dadurch wird das Team stärker. "Jeder pusht den anderen zu Höchstleistungen. Er geht ans Limit - für sich selbst, aber in weiterer Folge auch für das Auto." Dass die Setup-Vorstellungen von Webber und Vettel zudem sehr ähnlich sind, macht es Red Bull zusätzlich einfacher.

Auch deswegen plant das Team laut Marko langfristig mit Webber und Vettel, wobei Webbers Marktwert momentan stark am Steigen ist. "Natürlich wird das von seinem Management für Gehaltsverhandlungen genutzt", meinte Marko. "Wir wissen aber, was er uns wert ist." Webber selbst bleibt derweil ruhig und betont, dass noch ein weiter Weg zu gehen sei, bis er wisse, was er nächstes Jahr tun wolle. Sein aktueller Vertrag läuft noch bis Jahresende.

Brabham ließ den Traum beginnen

Vorerst freute sich der Monaco-Sieger einmal darüber, erst der zweite Australier seit Jack Brabham zu sein, der im Fürstentum gewinnen konnte. Ohne Brabham wäre er gar nicht da wo er jetzt ist, meinte Webber. "Mein Vater hat ihn verfolgt, als ich ein junger Bub war, und das hat den Traum im Webber-Haushalt beginnen lassen." Ein Traum, der dazu führte, dass am Sonntag auch ruhige Zeitgenossen wie Adrian Newey oder Marko im Pool landeten.