Mit Schirmchen oder ohne, hauptsache schön bunt. Blöd nur, wenn gerade Happy Hour ist und jeder Lust auf Margarita, Caipirinha & Co. verspürt. Denn dann heißt es ruhig bleiben, Nerven zeigen und vor allem warten, warten und nochmals warten. Sebastian Vettel wusste das und war sofort nach Dienstschluss Richtung Bar geeilt. "Ich dachte, ich hätte einen schlechten Start gehabt, aber er war gar nicht so schlecht", meinte der Deutsche als er sich als Dritter in der Warteschlange einreihte.

Auf dem Weg zur Bar hatte er sich ein hartes Duell mit einem Mann in einem gelben PKW geliefert. "Er war immer da. Das gelbe Auto war im Spiegel nicht zu übersehen - das ist fast wie Biene Maja", erklärte Vettel. Allerdings sei er durch den Kampf mit "Biene Maja" noch schneller an seinem Zielort gewesen. "Das war ein toller Kampf. Es ist gut jemanden zu haben, der dich antreibt. Man darf allerdings die Gegner nie unterschätzen", meinte der Deutsche.

Vettel liebt feuchtfröhliche Nächte, Foto: Sutton
Vettel liebt feuchtfröhliche Nächte, Foto: Sutton

Während Vettel bereits kurz vor seiner Bestellung war, stand Landsmann Adrian Sutil ganz hinten in der Schlange. "Ich war Zwölfter", erzählte der Deutsche missmutig. Dort hinten in der Schlange war es ziemlich einsam, wie er verriet. "Ich musste mich selbst pushen", verriet Sutil. Sich brav in eine Reihe zu stellen und zu warten, bis man mit seiner Bestellung an der Reihe war, war nicht Michael Schumachers Stil. Ohne Rücksicht auf Verluste preschte der Deutsche nach vorne an die Theke und schrie der Kellnerin seinen Cocktailwunsch zu.

Anstatt sich maßlos darüber aufzuregen, bewunderte Vettel den Schneid des 41-Jährigen: "Das war ein gutes Manöver. Seine Sinne sind auf jeden Fall noch scharf." "Ich fand es richtig super, auch wenn es nicht erlaubt ist", meinte Nico Rosberg. Rosberg selbst war mehr der Bier- als der Cocktail-Fan, weshalb er es sich an einem Tisch bequem gemacht und die Situation an der Theke beobachtet hatte. "Ich habe keine Ahnung, wo er herkam. Wie der dann an ihnen vorbei ist, das war der Wahnsinn", erzählte der Deutsche.

Nico Hülkenberg hatte sich bereits einen Cocktail unter den Nagel gerissen. Mit einem American Glory in der Hand machte er sich auf den Weg einen freien Tisch zu suchen als er bemerkte, dass sein Glas undicht war. "Das muss wohl durch eine Feindberührung passiert sein. Das ist die einzige Möglichkeit", grübelte Hülkenberg. Er erinnerte sich, dass er an der Bar gegen die Tischkante gestoßen war. "Aber ich habe sie wirklich nur ganz leicht geküsst. Eigentlich ist es schwer vorstellbar, dass dadurch etwas abbricht. Aber das muss wohl so gewesen sein", meinte der Deutsche.

Die Theke - the place to be, Foto: Sutton
Die Theke - the place to be, Foto: Sutton

Als er das beschädigte Glas zur Bar zurücktragen wollte, brach es plötzlich ganz und der ganze Cocktail landete auf Hülkenbergs Hemd. "Das war keine Schrecksekunde, sondern ich würde eher sagen, dass es eine Scheißsekunde war", ärgerte sich der Deutsche. Sofort eilte ihm Kumpel Timo Glock zu Hilfe, der ein zweites Hemd in seiner Tasche versteckt hatte. Angesichts des gebrochenen Glases meinte er: "Wir müssen den Vorfall noch untersuchen, um die Ursache herauszufinden."

Der größte Pechvogel war allerdings Sebastien Buemi, der erst die Bar erreichte als die Happy Hour schon wieder vorbei war. "Leider, aber so ist das eben", sagte der Schweizer und marschierte sofort Richtung nächster Bierkneipe.