"Ja, ich bin schon frustriert, weil es einfach kein gutes Qualifying war", gab Adrian Sutil zu. Besonders in der zweiten Session stimmte das Timing beim Force India-Piloten nicht. "Es ging schon los beim Hinausfahren auf meinen ersten Run und bei meinem zweiten Run ging gar nichts mehr. Ich hing rundenlang hinter Rubens [Barrichello] fest. Ich musste extrem langsam fahren, hatte keine Reifentemperatur mehr und dann war auch noch der Unfall von Petrov. Am Ende habe ich eine Runde hinter ihm hinlegen müssen und die war nirgendwo", klagte der Deutsche.

Ohne den Verkehr wäre ein Siebter oder achter Platz drin gewesen wie auch Teamkollege Vitantonio Liuzzi bewies, der ins Q3 kam. "Liuzzi kam hier gut zurecht. Wir waren heute vom Speed her ziemlich gleich unterwegs, deshalb denke ich schon, dass für mich ein siebter Platz drin gewesen wäre. Q3 wäre drin gewesen", sagte Sutil. Allerdings hatte der Deutsche mit den Reifen zu kämpfen. "Wir haben sie einfach nicht auf Temperatur bekommen. Ich glaube, damit hatten alle zu kämpfen, wenn man sieht, dass manche Piloten in Q3 fünf Runden am Stück gefahren sind. Das war anders einfach nicht machbar", erklärte Sutil.

Ausschlaggebend für den zwölften Platz war aber der Unfall von Renault-Pilot Vitaly Petrov. "Da ging uns die Zeit aus und ich konnte wirklich nicht groß einen Abstand lassen. Ich bin zwei Sekunden vor Schluss über die Ziellinie auf eine schnelle Runde gegangen, aber da war dann wieder Rubens. Man müsste für 20 Sekunden anhalten können, was auch nicht geht. Mich hat es heute leider erwischt. Letztes Jahr hatte es mich auch erwischt, aber ich beschwere mich gar nicht mehr, das ist hier einfach so", betonte der Force India. Der Fehler liege bei keinem - weder bei Barrichello, dem Team oder ihm selbst.

"Es sind einfach Faktoren die zusammenkommen. Wir sind ein Team und wollen alles richtig machen, aber man kann das nicht 100 Prozent timen", meinte Sutil. Zudem hätte es noch schlimmer kommen können, wenn man sich Fernando Alonso ansieht. "Ich glaube nicht, dass er nach vorne kommt. Denn soviel schneller war Ferrari auch nicht, ungefähr eine halbe Sekunde pro Runde. Aber man verliert hier soviel, wenn man von Platz 24 wegfährt - ich kenne das. In den ersten drei, vier Runden verliert man schon 40 Sekunden", verriet Sutil. Zudem werden ihn die neuen Teams, auch wenn sie langsamer sind, nicht einfach so vorbeilassen.

"Er wird sich das schon erkämpfen müssen. Vielleicht geht er eine andere Strategie mit den Reifen ein, aber soviel geht da auch nicht mehr", meinte der Deutsche. Im Rennen hofft der Force India-Pilot auf Punkte. "Ich hoffe auf ein gutes Rennen. Es kann soviel passieren. Für das Qualifying kriegt man keine Punkte, man muss das Rennen nach Hause bringen. Ich werde versuchen clever zu fahren, zu schauen wo Lücken sind und versuchen einen guten Start zu machen", verriet Sutil. Wie die meisten Piloten startet der Deutsche auf weiche Reifen. "Das ist die bessere und sichere Variante. Ich habe den Vorteil dass ich neue Reifen habe. Das hat mir schon in Barcelona geholfen", sagte Sutil.