Sebastian Vettel weiß selbst, dass seine bisherige Saisonbilanz ein bisschen seltsam ausfällt. "Es ist nicht fein, wenn drei von fünf Rennen in die Hose gehen", sagt er. Dreimal versagte an seinem Red Bull die Technik. In Monaco soll endlich wieder ein sauberes Wochenende ohne technische Probleme gelingen.

"Ich bin zuversichtlich, dass das Problem von Barcelona gelöst wurde", sagt Vettel, der aber zugibt, dass das Team noch nicht zu 100% verstanden habe, was passiert ist. "Wir hatten in diesem Jahr einige Zuverlässigkeitsprobleme, aber keines davon hat sich wiederholt. Das Team hat immer sehr schnell reagiert."

Priorität: Rennen beenden

Seine Chancen in der WM sieht Vettel durch das Ergebnis vom Sonntag nicht gefährdet. "Ein dritter Platz ist kein Desaster", betont er. Schließlich hätte es mit einer kompletten Nullrunde noch viel schlimmer kommen können. "Zehn Punkte Rückstand klingen nach viel, aber bei dem neuen Punktesystem sind sie das nicht." Trotzdem lernte Vettel daraus eine wichtige Lektion: "Es zeigt, wie wichtig es ist, Rennen zu beenden."

Denn den Speed hat der Red Bull auf alle Fälle, einige Konkurrenten halten den RB6 sogar für unbesiegbar. "Kein Auto ist unschlagbar", sagt Vettel. "Unser Auto ist sehr stark, hoffentlich auch an diesem Wochenende." Eine Garantie dafür gebe es nicht, schließlich ist Monaco ein gänzlich anderer Streckentyp als Barcelona. Im Fürstentum wird das Auto ganz anders abgestimmt als auf einer normalen Strecke.

WM-Titel vor Monaco-Sieg

Sebastian Vettel fürchtet keine weiteren Probleme, Foto: Sutton
Sebastian Vettel fürchtet keine weiteren Probleme, Foto: Sutton

"Trotzdem sollten wir ein sehr starkes Auto haben", glaubt Vettel. "Es ist schwierig zu sagen, wie stark - dazu müssen wir abwarten, wie stark die anderen sind." Auf Straßenkursen müsse man immer mit Williams und McLaren rechnen. "Am Samstag sah es für uns in Barcelona sehr komfortabel aus, aber am Sonntag war es viel enger, obwohl wir immer noch das schnellste Auto hatten."

Mit Monaco hat Vettel wegen des Vorjahres keine Rechnung offen. "Klar hätte man vieles besser machen können, andererseits war es eine gute Lehrstunde für uns." Einen Monaco-Sieg würde er gerne seiner Statistik hinzufügen, aber letztlich zählt ein Sieg in Monaco genauso 25 Punkte wie auf jeder anderen Strecke. "Man möchte hier gewinnen, aber wenn es nicht klappt, ist es auch nicht das Ende der Welt." Vettel hat ein größeres Ziel. "Wir wollen am Ende die WM gewinnen."