Der W01 mit vielen Neuerungen in Barcelona, Foto: P. Filisetti
Der W01 mit vielen Neuerungen in Barcelona, Foto: P. Filisetti

Während der ersten vier Übersee-Rennen brachten die meisten Teams nur kleinere Verbesserungen oder neue Teile mit zu den Grand Prix, doch in Spanien war das anders. Denn Während die Rennteams in der Welt unterwegs waren, wurde in den Hauptquartieren der Teams weiter fleißig entwickelt. Die Konzentration bei den meisten Teams lag dabei auf dem F-Duct System.

Das Auto mit den meisten Weiterentwicklungen war der Mercedes W01. Besonders auffällig war dabei der neue Fahrzeugaufbau im Bereich des Motors und der Lufteinlässe. Zudem änderte Mercedes den Radstand, der jetzt breiter ist, erzielt durch die Verschiebung der Aufhängung, um circa 10cm. Mit diesen Mitteln wurde die Gewichtsverteilung verändert, so dass nicht nur die Leistung im Allgemeinen verbessert werden konnte, sondern auch die Reifen besser genutzt werden.

Natürlich hatten auch andere Teams interessante Neuerungen an ihren Autos. McLaren brachte einen überarbeiteten Frontflügel mit und auch am Unterboden hat man einiges verändert. Red Bull stellte in Spanien einen teils neuen Unterboden vor, der besonders im Bereich der Vorder- und Hinterräder Änderungen aufwies. Ein waagerechter Luftschlitz soll die Effektivität des hinteren Diffuser optimieren.

Im Detail sehen die Änderungen wie folgt aus:

Bei Mercedes fielen sie besonders durch die neuen Lufteinlässe für den Motor auf, die sich nun weiter hinten und tiefer angesetzt befinden. Der Lufteinlass für den Motor im Überrollbügel besteht nun aus zwei geteilten Bereichen. Für die Teilung sorgt eine senkrecht platzierte Lamelle, die wiederum den aufkommenden Luftstrom teilt, gleichzeitig sorgt sie aber auch dafür, dass die Luft ebenmäßiger in Richtung Heckflügel geleitet wird. Zusätzlich wird der Luftstrom zum mini F-Duct System verbessert, das im Heckflügel eingearbeitet ist. (Wie nach China erklärt) Damit werden die Luftverwirbelungen die nun auf das System treffen weiter verringert, obwohl die Motorenabdeckung nun größer ist.

McLaren experimentiert weiter mit dem Frontflügel, Foto: P. Filisetti
McLaren experimentiert weiter mit dem Frontflügel, Foto: P. Filisetti

McLaren brachte unterdessen einen völlig überarbeiteten Frontflügel mit nach Spanien. Die Endplatten erfuhren dabei die auffälligste Änderung. Sie bestehen nun nur noch aus einem einzigen Element, im hinteren Bereich fehlt die obere Kante. Stattdessen gibt es einen diagonalen Schnitt, der den Luftfluss im Bereich der Vorderräder verbessern soll und die starken Verwirbelungen reduziert. Diese Maßnahme dürfte vor allem auf Strecken mit langen Geraden sehr großen Einfluss haben, wie zum Beispiel auch in Barcelona der Fall. Der neue Frontflügel sorgt zudem für zusätzliche Anpresskraft.

Red Bull brachte Änderungen mit, die weniger auffällig waren. Im Bereich des Unterbodens vor den Vorderrädern und hinter den Hinterrädern, gab es nicht mehr das waagerechte Profil, sondern einen tieferen und weiteren Schnitt, der den hinteren Diffuser effektiver arbeiten lassen soll. Die Anpresskraft, die vom Unterboden erzeugt wird, soll hier optimiert werden, so dass auf der anderen Seite 'weniger' Flügel verwendet werden kann und auf den Geraden eine höhere Geschwindigkeit erreicht wird. Red Bull könnte damit einen Gegenentwurf zum F-Duct System geliefert haben.