Nachdem er im Qualifying von Barcelona eine Sekunde Rückstand auf Mark Webbers Bestzeit ausgefasst hatte, hielt es Fernando Alonso nicht für realistisch, im Rennen gegen Red Bull kämpfen zu können. Als Qualifying-Vierter wird der Spanier direkt hinter Webber stehen und er rechnete auch damit, im Rennen ein wenig näher am Australier und seinem Teamkollegen Sebastian Vettel zu sein, mehr aber auch nicht. "Wir waren beim Grip und beim Abtrieb nicht perfekt. Auch beim Setup waren wir das ganze Wochenende nicht wirklich dabei. Aber in Q3 haben wir mehr oder weniger den richtigen Kompromiss gefunden und auf der Runde in Q3 war das Auto gut genug, um unser Potential auszureizen", sagte der Ferrari-Pilot.

Alonso vertraute aber für Sonntag vor allem auf die Rennpace des Ferrari, die an diesem Wochenende bislang gut gewesen war. Aber auch das machte ihm keine Hoffnungen. "Wenn man zwei oder drei Zehntel hinten ist, kann man vielleicht um den Sieg kämpfen, aber wenn man eine Sekunde hinten ist, kann man nur hoffen, nicht zu weit weg zu sein. Bei normalen Bedingungen ist Red Bull morgen Favorit", meinte der Spanier. Er sah aber durchaus Chancen, es von Startplatz vier auf das Podest zu schaffen, die wollte er nur auch nutzen.

Der Zwischenfall mit Rosberg

Was den Zwischenfall mit Nico Rosberg an den Boxen betraf, als der Spanier losgelassen wurde, während der Deutsche gerade an der Ferrari-Box vorbeifuhr, so glaubte Alonso nicht, eine Strafe verdient zu haben. Diese Einschätzung traf er vor allem deswegen, weil das bei den ersten Saisonrennen auch nicht zu streng geahndet wurde. "Erstens habe ich Nico leider nicht gesehen. Der Blickwinkel ist nicht perfekt, um da jemanden die Boxengasse entlangkommen zu sehen, also hängt man vom Mechaniker ab. Wenn es dafür eine Strafe gibt, müssen wir aber in punkto Strafen in der Boxengasse einige der bisherigen Grands Prix überdenken. Drittens, sollte es eine Strafe geben, so ist das eine Sicherheitssache in der Boxengasse, also ist normalerweise das Team dran. Hoffentlich ist es keiner der drei Fälle."

Rosberg hatte direkt nach dem Zwischenfall über Funk eine Strafe gefordert. Die Stewards leiteten nach dem Qualifying dann auch eine Untersuchung in der Sache ein. Zuletzt gab es Verwarnungen für Sebastian Vettel und Lewis Hamilton, als sie sich beim China Grand Prix in der Box etwas zu nahe gekommen waren. "Hoffentlich berücksichtigen die Stewards, dass es keinen Unfall, keine Berührung und keinen Vorteil durch dieses Manöver gab", meinte Alonso.