Die Frage, wer ab 2011 nach dem Ausstieg von Bridgestone die Reifen für die Formel 1 liefert, steht kurz vor einer Antwort. Laut auto motor und sport dürfte Michelin demnächst als Sieger des Wettkampfes zwischen Pirelli, Avon und sich selbst hervorgehen, nachdem das französische Unternehmen seine Forderung nach unten geschraubt hat. Einen Dreijahres-Vertrag soll Michelin erhalten.

Ursprünglich hatte der Reifenhersteller drei Millionen Euro pro Team und Saison für die Reifen verlangt, zudem wollte man gratis Logos auf den besten Positionen an Autos und Overalls der Teams anbringen dürfen. Formula One Management hätte zudem noch Bandenwerbung im Wert von 15 Millionen Euro auf den Strecken zur Verfügung stellen sollen und ein Wechsel auf Felgen mit 18 Zoll gehörte ebenfalls zum Forderungs-Paket Michelins.

Viel gefordert

Darauf stiegen die Teams nicht ein, Pirelli und Avon rochen Lunte. Avon verlangte eine Million Euro pro Team, ansonsten stellte man keine Forderungen, nicht einmal irgendwelche Werbeflächen wollte man. Was Pirelli verlangte, ist nicht klar. Michelin sah sich jedenfalls zum Handeln gezwungen und nun sollen die Teams nur noch 1,5 Millionen Euro bezahlen. Die Felgen bleiben vorerst bei 13 Zoll, erst 2013 soll der Wechsel auf 18 Zöller kommen, wenn dank des neuen Technik-Reglements ohnehin umgebaut wird.

Liefern will Michelin nächstes Jahr dann 120 Reifensätze pro Team, die Mischungen werden auf hart, mittel und weich aufgeteilt. Welche Reifen in den Rennen eingesetzt werden, sollen die Teams selbst entscheiden können, was etwas mehr taktische Spielchen möglich machen würde. Was die Werbeplätze angeht, will Michelin nur noch auf den Schultern der Overalls und den Fahrzeugnasen sein Logo platziert sehen. Auf der Rückseite des Heckflügels soll es einen Schriftzug geben. Damit sollen sich Teams und FIA abfinden können. Für Pirelli scheint dafür noch die Möglichkeit zu bestehen, ab kommendem Jahr die GP2 zu beliefern.