Normaleweise ist Bruno Senna als Regenspezialist bekannt - aber wenn das Auto im Nassen noch ein paar mehr Probleme hat als im Trockenen, und er außerdem auf einer Strecke noch nie im Regen unterwegs war, dann ist halt alles ein bisschen anders...

Es sah nach einem schwierigen Qualifying für Dich aus...
Bruno Senna: Das war heute schon eine Lotterie, wir hatten auch nicht gerade die optimale Strategie, waren mit Intermediates draußen, das Team hat uns gesagt, wir sollten vorsichtig sein, die Reifen schonen, es würde trockener werden... Aber das haben andere auch gedacht, wie Ferrari oder McLaren. Ich habe das jedenfalls brav gemacht, erst mal überhaupt nichts riskiert. Karun, der hier schon öfters gefahren ist, im Gegensatz zu mir auch im Nassen, war da vielleicht ein bisschen schlauer, er ist doch am Anfang mal eine schnelle Runde gefahren, aber was soll's...

Aber dann hast Du trotzdem einen der typischen Sepang-Flüsse erwischt...
Bruno Senna: Ja, aber das war, als es doch schon wieder stärker angefangen hatte zu regnen. Das kommt halt davon, wenn man die Strecke im Nassen nicht kennt, nicht so genau weiß, wo die Flüsse sind - da bin ich in den Kies gesegelt. Ist zwar nicht viel passiert, das Auto hat nichts weiter abgekriegt, nur ich ein paar Kieselsteine in den Rücken, ich hab es zum Glück auch wieder in Gang gekriegt und kam zurück an die Box, aber als ich dann nachher am Ende noch mal raus gefahren bin, ging natürlich auch nichts mehr, weil noch mehr Wasser da war.

Was für Wetter wäre Dir morgen lieber?
Bruno Senna: Wir müssen genau schauen, wann wir morgen wie mit welchen Reifen fahren, wenn es wieder regnet. Im Moment ist es für uns sehr schwer, da die richtigen Entscheidungen zu treffen, generell mit dem Auto im Nassen zurecht zu kommen, durch die fehlende Downforce und Stabilität. Für einmal hilft mir Regen also überhaupt nicht, obwohl ich ja sonst sehr gern im Nassen fahre. Aber im Moment verlieren wir bei Regen sicher noch deutlich mehr als im Trockenen. Aber wir müssen nehmen, was kommt - unter allen Bedingungen so viel lernen wie möglich. Ich kann hier sicher nicht versuchen, mit dem Auto unter irgendwelchen Bedingungen irgendwelche Wunder zu vollbringen.

Wie ging es im freien Training, im Trockenen?
Bruno Senna: Da war das Auto für mich heute schon deutlich besser als gestern, als es fast unfahrbar war. Das lag vor allem an den Bremsen, auch engine braking, da konnten wir über Nacht zusammen mit den Ingenieuren einiges klar verbessern. Der ganze Bremsbereich ist für mich, für meinen Fahrstil wirklich essentiell - das muss einigermaßen stimmen... Was ich jetzt aber doch noch nicht habe, das ist der neue Tank - der kommt nun doch erst für Shanghai. Also noch ein Rennen mit dem Dicken, der hinten im Auto herumtanzt...