Force India Teamchef Vijay Mallya hat seine eigene Theorie, warum Adrian Sutil dieses Jahr bislang nicht vom Glück verfolgt ist. In Bahrain und Melbourne startete der Deutsche beide Male vom zehnten Platz, fiel aber einmal wegen einer Kollision beim Start zurück und schied einmal wegen eines Defekts im Motorumfeld aus. "Adrian ist ein sehr schneller und toller Fahrer, also muss es am Karma liegen - es gibt keine andere Erklärung. Er - und Tonio - waren sehr wohl in der Lage, dieses Rennen [Melbourne] zu beenden und weiter vorne anzukommen als sie gestartet sind, es war also einfach unglücklich. Da wir in Indien an Karma glauben, muss ich da etwas tun", sagte Mallya laut offizieller Website der Formel 1.

Nach dem Start in Australien war der Inder bereits guter Dinge gewesen, dass es mit einer Punkteankunft beider Fahrer klappen könnte, da zu Beginn nichts passiert war. Als er dann am Funk davon hörte, dass bei Sutil ein Leistungsverlust am Motor auftrat, war er enttäuscht und fand es sogar ungewöhnlich, da bei Mercedes-Motoren normalerweise kaum Defekte auftreten. So musste er sich damit zufriedengeben, dass Tonio Liuzzi ein gutes Rennen zu Ende brachte und als Siebter weitere sechs Punkte einfuhr.

Besser und besser

Für Mallya war es aber wichtig, weiter nach vorne zu schauen. Deswegen trauerte er auch dem Abschied von Technikchef James Key nicht mehr nach. Er glaubt ohnehin nicht, dass man in der Formel 1 alles von einer Person abhängig machen sollte. "James ist erstklassig und er hat viel geholfen. Er hat uns für bessere Möglichkeiten verlassen. Aber wir sind ein sehr starkes Team und haben es noch verbessert. Die Jungs entwickeln das Auto weiter und machen es noch stärker", meinte er.

Mallya will einfach weiter die gesteckten Ziele erreichen. 2009 wollte er Punkte holen, das Team schaffte 13 Zähler und sogar einen Podestplatz. Für 2010 war die Vorgabe, dass regelmäßig Punkte eingefahren werden, bislang ist das aufgegangen. So will er das Jahr auch fortsetzen und vielleicht sogar ein paar Mal auf das Podest kommen. "2011 wollen wir dann regelmäßige Podestanwärter sein. Wie ich es verstehe, wird der Indien Grand Prix gegen Ende der nächsten Saison sein, das sollte uns genügend Zeit geben - dort will ich uns dann auf dem Podium sehen."

Aus klein mach groß

Den Inder würde es klarerweise freuen, könnte er sein indisches Team in Indien auf das Podest bringen, aber auch jetzt kann Mallya die Formel 1 schon viel mehr genießen, da sein Team sich zu einem Punktekandidaten gemausert hat. "Wenn man in die Punkte kommt und die Top Ten erreicht, macht das wirklich einen Unterschied. Wenn man bedenkt, dass wir nur wenige Mitarbeiter haben - und ein kleines Budget -, sind wir den großen Teams wirklich auf den Fersen. Ich habe immer gesagt, Geld kann Leistung nicht kaufen. Ich bin mir sicher, wir haben eines der kleinsten Budgets aller Formel-1-Teams und ich bin wirklich stolz, dass wir so viel Leistung zeigen."