"Scheiße passiert eben manchmal", meinte Sebastian Vettel nach dem Rennen in Bahrain kurz und knapp. Der mechanische Defekt an seinem RB6, der ihn auf dem Weg zum Sieg verlangsamte und noch auf Rang vier zurückwarf, wurmte ihn aber sichtlich. Dennoch wollte er auf das Positive schauen. "Wir hatten eigentlich alles im Griff. Wir kontrollierten das Auto, die Reifen, die Bremsen, es sah also sehr gut aus", meinte er.

Wehren konnte sich Vettel gegen das Problem nicht, er wusste ja auf der Strecke nicht einmal, ob es schlimmer werden würde oder nicht. "Es ging rauf und runter. Die letzten fünf Runden habe ich einfach so viel gepusht, wie es ging - vor allem die letzten zwei. Ich musste dabei aber auch auf die Reifen schauen. Auf den Geraden ist das nicht so schwer, aber eben dort, wo man sonst am leichtesten was aufholt, haben wir verloren. Wir mussten es in den Kurven herausholen, was nicht leicht war", sagte Vettel.

Abwarten war teuer

Die Kurven mussten bei ihm wirklich sitzen, denn ab dem Rausbeschleunigen ging kaum mehr was. Mit seiner Kampftaktik einen noch besseren als den vierten Platz absichern, hätte Vettel nach seiner Meinung aber nicht können. "Das Problem bestand die letzten 15 Runden. Ich konnte dem Auto aber nicht gleich voll zusetzen, dann hätte ich 13 Runden vor Schluss Reifenprobleme bekommen. Ich musste also abwarten, das hat mich viel gekostet." Was genau das Problem war, wusste der Red-Bull-Pilot auch einige Zeit nach dem Rennen noch nicht genau. Angehört habe es sich wie der Auspuff, eine defekte Pumpe hätte es aber auch sein können.

Sorgen wegen des Motors hatte Vettel keine, der sollte nach seiner Ansicht fit für Melbourne sein. Von der Leistung her war er ohnehin bester Dinge. "Es gibt viel Positives, wir haben einen großen Schritt beim Reifen-Management gemacht. Im ersten Stint hatten die Ferrari mehr Probleme als wir, das ist sehr positiv. Der Speed ist da, das ist gut, das Resultat fehlt." Und das ärgerte ihn auch aus materieller Sicht ein wenig. "Die haben hier eine schöne Trophäe, eine der schönsten. Den Champagner habe ich nicht vermisst, es gibt ja keinen. Wichtig war es aber, ins Ziel zu kommen, das ist das Geheimnis für die Saison. Platz vier ist nicht schlecht, wir hätten aber gewinnen können."