Das Freitagstraining in Bahrain war in vielerlei Hinsicht ein erster Test. Neben Reifen, Setups und Longruns konnten die Teams auch schauen, wie schwer oder leicht es ist, mit verschieden schnellen Autos auf der Strecke auszukommen. Jenson Button hatte dabei doch ein paar Probleme festgestellt, weil er öfter auf langsame Autos auflief. Zwar meinte er, dass sei im Training einfach so, andererseits musste er die neuen Teams doch ein wenig bekritteln. "Wenn man sechs Autos hat, die ein wenig von der Pace weg sind - eines im Besonderen -, dann ist es recht schwer, eine Lücke zu Autos nach vorne zu lassen, weil man nicht weiß, wie viel Benzin die haben und wie viel langsamer sie sein werden", meinte Button.

Deswegen rechnete er auch mit einigen Problemen im Qualifying, wobei er durch das wohl sichere Ausscheiden der langsamen Teams immerhin darauf hoffen konnte, in Q1 einen neuen Reifensatz sparen zu können, was angesichts der verminderten Anzahl von Reifen für das Qualifikationstraining kein Nachteil ist. In Q2 könnte das schon anders sein, denn Button sah das Feld doch recht eng beisammen, wobei er nach dem Training dem Mercedes über eine Runde am meisten zutraute. Seine eigenen kurzen Runs litten unter dem bekannten Problem. "Meine kurzen Runs waren wegen des Verkehrs frustrierend, aber die Longruns sahen gut aus."

Gelöchert wurde Button klarerweise auch wegen des aerodynamischen Kniffs am Auto, der von der FIA zugelassen und von Renault kritisiert wurde. Es wird angenommen, dass die McLaren-Fahrer durch eine Bewegung des Knies den Luftstrom zum Heckflügel beeinflussen können, weil Luft durch eine Öffnung vor dem Cockpit durch ein Rohr innen am Cockpit entlang, über die Airbox und die Flosse zum Heckflügel geleitet wird. Dadurch können die Piloten einen Strömungsabriss am Heck verursachen und auf der Geraden schneller fahren. In Kurven wird der normale Luftfluss wieder hergestellt. Button wollte darauf aber nicht eingehen und meinte auf die Frage, wie es seinem Knie geht: "Welchem? Beiden geht es gut, danke. Aerodynamisch bin ich zufrieden mit dem Auto. Ich denke, wir wollen alle mehr Abtrieb, aber ich bin zufrieden."