Michael Schumacher zieht die Aufmerksamkeit auf das neue Mercedes GP Werksteam. Dennoch möchte Norbert Haug den Werbewert, der bislang erzielt wurde, noch nicht als ultimativen Erfolg bezeichnen. "So lange du keine WM-Punkte hast, rechnet sich noch gar nichts", betonte er in Barcelona. "Die Werbewirkung ist okay, aber danach geht es darum, was man auf der Rennstrecke bewerkstelligt."

Jetzt müsse man abwarten, wo das Team im Vergleich zur Konkurrenz steht. Nach den Testfahrten könne das noch niemand genau sagen. "Es ist ganz schwierig, nach dem Barcelona-Test wissen wir vielleicht eher, wie der Hase läuft." Die unterschiedlichen Spritmengen und der viele Regen der letzten Wochen machen es jedoch schwierig, ein Bild vom Kräfteverhältnis zu zeichnen.

Große Ungewissheit

"Ich glaube nicht, dass Tarnen und Täuschen bei den Teams im Vordergrund steht, es sind einfach ihre Programme", sagte Haug. Das werde sich auch während der Saison fortsetzen, wenn die Autos im Qualifying fast mit leerem Tank und zu Beginn des Rennens mit vollem Tank unterwegs sein werden.

"Es wird Autos geben, denen der leichte Zustand mehr entgegenkommt", so Haug. "Es kann sein, dass ein Auto erst wenn es 30 bis 50 Kilo Sprit verbraucht hat, in den Idealzustand kommt und ab der Rennmitte gut aussieht." Oder umgekehrt. "Ein Auto nutzt die Reifen im leichten Zustand vielleicht besser, das andere beansprucht sie mehr. Es gibt viele Faktoren." Außerdem müssen die Top-10 mit ihren angefahrenen Reifen aus dem Qualifying starten. "Das ist ein Handikap am Anfang, vielleicht kann der Elfte am Start drei Autos überholen."