Die Top-Fünf oder Top-Sechs in der Konstrukteurs-WM, das hält Force India COO Otmar Szafnauer in der Saison 2010 durchaus für realistisch. Er rechnet damit, dass der Rennstall auf die teils gute Form von 2009 aufbauen und sich in der Konstanz steigern wird. Bei den Tests hat der neue VJM03 jedenfalls einen ordentlich Eindruck hinterlassen. "Wenn wir in der Weltmeisterschaft Fünfter oder Sechster sind - ober dem Median -, wäre das eine erfolgreiche Saison. Wir waren voriges Jahr Neunter, wenn wir drei oder vier Plätze nach vorne kommen, sind wir auf dem richtigen Weg", sagte Szafnauer gegenüber Autosport.

Für ihn ist es wichtig, die aufsteigende Kurve des Vorjahres fortzusetzen, was gleichzeitig heißen würde, schon zu Saisonbeginn wäre das Team weiter vorne zu finden als im Vergleichszeitraum voriges Jahr. "Dadurch sollten wir regelmäßig in den Punkten sein und hin und wieder das Podest erreichen." Vorrangiges Ziel beim neuen Auto war es, die Leistung mit viel Abtrieb zu verbessern, ohne dabei den guten Speed auf der Geraden zu opfern. Schlechte Strecken sollen damit zu guten werden und gute Strecken weiter gut bleiben. Ob das ausreichend gelungen ist, machte Szafnauer auch davon abhängig, was die Konkurrenz so gemacht hat. "Wir haben uns aber jedenfalls darauf konzentriert, die Aero-Effizienz nicht zu verlieren, die wir hatten, es besteht also jede Möglichkeit, dass wir auf Strecken wie Spa stark sind."

Hilfreich dafür sah er die Stabilität im Team. Zwar hat Szafnauer die instabilen Zeiten nicht erlebt, doch er sieht, dass jeder den langfristigen Plan versteht und niemand rasche Änderungen erwartet. "Wir schaffen etwas mehr Ressourcen, um den Windkanal voll zu nutzen, wir haben bei der CFD-Kapazität ums Fünffache zugelegt, wir schaffen nun auch die menschlichen Ressourcen, um diese CFD-Kapazität auszureizen", meinte er. Die Teamgröße sah er generell aber nicht als Problem. Alles laufe sehr effizient, das Windkanal-Programm laufe ebenso wie das Entwicklungsprogramm und die Updates werden gemacht wie bei jedem größeren Team auch - nur eben mit weniger Leuten. "Um das zu schaffen, muss man viel effizienter sein. Leute müssen mehr als eine Rolle ausfüllen, sie machen mehrere Jobs im Team. Das passiert und ich mag es."