Mike Gascoyne hat in seiner Laufbahn bereits vier Mal mit Jarno Trulli zusammengearbeitet, kennt den Italiener also gut und beim Launch des neuen Lotus Formel-1-Renners betonte er, wie viel er von Trulli hält. "Während meiner Karriere habe ich festgestellt, Jarno ist über eine Runde der feinfühligste und schnellste Fahrer, mit dem ich je gearbeitet habe. Ich denke, das ist für jedes Team von unschätzbarem Wert. Aber in einem neuen Team, wo man sich erst einfinden muss, kann ein Typ, der erfahren und kontrolliert ist, immer noch das Beste herausholen - und das habe ich bei Jarno viele, viele Male gesehen, auch wenn ich ihm nicht sehr gute Autos gab", sagte Gascoyne.

Er fand es immer gut, dass Trulli nicht in Panik verfällt, sondern sein Programm durcharbeitet. "Manchmal wundert man sich, was er macht, aber dann kommt er am Samstag um 15:00 Uhr und hat eine Rundenzeit gefahren, von der man weiß, sie ist so gut wie möglich. Ehrlich gesagt, er war immer die Nummer 1 auf der Liste. Das war aus meiner und der Sicht von Tony Fernandes wichtig." Für Gascoyne war der ganze Prozess der Fahrerfindung für Lotus interessant, denn es gab drei Gruppen von Fahrern und er wollte zwei Piloten mit Erfahrung, um in einem neuen Team eine gute Basis zu haben. "Wir hatten eine Gruppe mit erfahrenen Piloten bei aktuellen Teams, von denen wir dachten, sie wären verfügbar und ansprechbar und wir hofften, wir könnten einen davon haben."

Auch Fahrer mit einigen Jahren Erfahrung wurden in eine Gruppe geworfen, sowie Piloten aus der GP2 und neue Fahrer. Trulli war dabei immer ganz oben auf der Liste. "Tony meinte, warum nicht zwei erfahrene Piloten? Warum nicht Jarno und Heikki? Das könnte eine gute Kombination sein. Ich erinnere mich, dass ich ihm sagte: 'Ja, ja, ja, das ist ein neues Team. Vergiss es. Wir sind ein neues Team und sie werden nicht kommen." Sie kamen aber doch und für Gascoyne war das ein Zeichen des Engagements von Fernandes, da Trulli und Kovalainen doch ein wenig Geld kosteten. "Das zeigte, wo er hin will. Ich hätte bei der Fahrerwahl nicht um mehr bitten können." Sollte es nun so kommen, dass Trulli an einem Samstag im Qualifying zwei Sekunden hinter Pole ist, dann wird Gascoyne davon ausgehen, dass er sein Auto zwei Sekunden schneller machen muss.