Am Mittwochmorgen hat Red Bull Racing in Jerez seinen RB6 für die Saison 2010 der Öffentlichkeit präsentiert und dabei wenige Überraschungen gezeigt. Das Auto von Designer Adrian Newey scheint eine logische Evolution des erfolgreichen RB5 aus dem Vorjahr zu sein, mit dem Sebastian Vettel in der Weltmeisterschaft den zweiten Rang einfahren konnte.

Der RB6 von oben, Foto: Red Bull
Der RB6 von oben, Foto: Red Bull

Die schmal nach vorne laufende Nase scheint ein wenig extremer ausgefallen zu sein als voriges Jahr, der RB6 hat eine Rückenflosse auf der Motorabdeckung wie einige Konkurrenten und die Seitenkästen sind stark geschwungen ausgefallen. Der Vorderflügel wurde eindeutig dazu entworfen, um die Luft passend Richtung Unterboden und Diffusor zu führen.

Die Halterung des Flügels setzt etwas weiter hinten an der Nase an und geht nach vorne - auch das war bereits zu sehen. "Das Auto sieht toll aus. Ich bin schon gespannt, was es so kann", meinte Mark Webber. "Es ist eine Limousine, wir mussten es [das Auto] länger machen." Grund dafür ist der größere Tank, da es ab 2010 kein Nachtanken mehr gibt. Dass der Test in Valencia verpasst wurde, störte auch den Australier nicht, da der Kurs nicht unbedingt die beste Charakteristik hat. "Wir wären zwar gerne dort gewesen, aber ich denke nicht, dass wir zu viel verloren haben."

Teamchef Christian Horner beschwor noch einmal den Geist von 2009 und sprach davon, wie wichtig und gut das Jahr für das Team war. "Die Gruppe ist wirklich reifer geworden. Durch Kontinuität in allen Bereichen sind wir in guter Verfassung", meinte Horner. Er kündigte auch gleich an, dass Red Bull wie der Rest der Teams ein recht aggressives Entwicklungsprogramm verfolgt. "Wir haben Teile, die wir bei den kommenden Tests bringen werden", sagte er. Als kleine Randnotiz erwähnte er noch, dass das Auto innerhalb von fünf Tagen im Werk zusammengebaut wurde.

Designer Adrian Newey gestand, dass er im Zuge der Motorensuche im vorigen Jahr auch schon prüfte, wie sich der Mercedes-Motor ins Auto hätte integrieren lassen. "Es gab eine kleine Verzögerung, da wir uns beide Pakete anschauten", meinte Newey. Letztendlich blieb das Team beim Renault-Motor und Newey konnte sich auf das konzentrieren, was 2010 wohl am wichtigsten sein wird. "Wir konnten die Hinterradaufhängung und das Getriebe mit Blickpunkt auf den Diffusor entwerfen", erklärte Newey. Am Auto des Vorjahres waren Aufhängung und Getriebe nicht auf den Diffusor ausgelegt gewesen, weswegen es beim Nachrüsten einiger Kompromisse bedurft hatte.

Die erste Ausfahrt mit dem RB6 am Mittwoch wird Webber machen, auch am Donnerstag wird der Australier in Jerez fahren. Am Freitag und Samstag ist dann Sebastian Vettel an der Reihe.