Wie zufrieden sind Sie nach dem ersten Test mit der Zuverlässigkeit des BMW Sauber C29?
Willy Rampf: Insgesamt können wir mit der Zuverlässigkeit zufrieden sein. Wir haben an den drei Tagen 1.000 Kilometer ohne nennenswerte Probleme absolviert. Natürlich gibt es die eine oder andere Anpassung oder Modifikation, aber dazu sind die Testfahrten ja da.

Sind das alles Dinge, die sich bis zum Saisonstart in Bahrain oder sogar schon vor dem nächsten Test beheben lassen?
Willy Rampf: Die meisten Punkte werden wir bereits bis zum nächsten Test in Jerez abgearbeitet haben. Es ist nichts dabei, worüber wir uns ernsthaft Sorgen machen müssten. Einer dieser Punkte ist beispielsweise, dass die Motorabdeckung im hinteren Bereich durch die Auspuffabgase angesengt wurde. Da werden wir ein anderes Material verwenden.

Wie sieht es in Bezug auf die Leistungs- und Konkurrenzfähigkeit aus?
Willy Rampf: Das ist in diesem Jahr noch schwieriger zu bewerten als in den Jahren zuvor. Wir sehen lediglich, dass unser Auto die Performance bringt, die wir aufgrund unserer Simulationen und Messungen im Windkanal erwartet hatten. Ein absoluter Vergleich mit der Konkurrenz ist aufgrund der extrem unterschiedlichen Benzinmengen nicht möglich.

Was berichten die Fahrer über das Handling des C29?
Willy Rampf: Insgesamt sind die Kommentare der Piloten positiv. Das bezieht sich auf Faktoren wie Bremsstabilität, Traktion oder das Fahren mit sehr unterschiedlichen Benzinmengen.

Die Unterschiede bei der Benzinmenge und ergo beim Fahrzeuggewicht sind 2010 sehr groß. Gab es Probleme bei der Abstimmung des Autos?
Willy Rampf: Problem würde ich das nicht nennen, aber es ist auf jeden Fall eine große Herausforderung. Tatsache ist, dass man im Qualifying mit einer minimalen Benzinmenge fährt und dann anschließend mit vollem Tank zum Rennen startet, ohne dass man die Abstimmung verändern darf. Es wird absolut entscheidend sein, hier den richtigen Kompromiss zu finden.

Sauber erlebte einen positiven Testauftakt., Foto: Bridgestone
Sauber erlebte einen positiven Testauftakt., Foto: Bridgestone

Was ändert sich durch die schmaleren Vorderreifen?
Willy Rampf: Generell ist der Effekt geringer als erwartet. Es ist klar, dass die Autos stärker zum Untersteuern neigen, was wir durch eine Verschiebung der Gewichtsverteilung nach hinten sowie entsprechende Fahrwerksabstimmung teilweise kompensieren können.

Wie läuft die Zusammenarbeit mit den beiden Piloten?
Willy Rampf: Beide Fahrer sind ja neu im Team, entsprechend befinden wir uns alle in einer Kennenlernphase. Dennoch ist die Zusammenarbeit sehr gut angelaufen. Bei Pedro spürt man, dass er aufgrund seiner enormen Erfahrung ein breites technisches Basis-Wissen hat, was für alle Beteiligten sehr wertvoll ist. Kamui bringt seine Eindrücke schnell auf den Punkt und liefert den Ingenieuren damit die notwendigen Informationen, um die entsprechenden Änderungen auszuarbeiten. Alles in allem ist die Zusammenarbeit zwischen Fahrern und Ingenieuren bereits sehr produktiv.