Die letztendlich schon vorzeitig verpasste Weltmeisterschaft Sebastian Vettels beschäftigt kurz vor Weihnachten nach wie vor. Vettel selbst weiß, dass hier und da Punkte liegen gelassen wurden und er auch elf Zähler mehr auf dem Konto hätte haben können, doch genau festlegen wollte er sich auf keinen einzelnen Grund für den verpassten Titel. "Es gibt jetzt nichts Spezielles, was schief gelaufen ist. Es sind einfach Sachen, die passieren, wenn man zum ersten Mal an der Spitze mitkämpft. Brawn GP und Button haben ihre Chancen einfach besser genutzt als wir. Button ist nur einmal wegen eines Unfalls nicht in die Punkte gekommen, er hatte keinen einzigen Defekt. Das muss man anerkennen", meinte er gegenüber auto motor und sport.

So wollte er auch seinen Ausfall im ersten Rennen in Melbourne nicht bedauern, wo er Robert Kubica Platz zwei nicht überlassen wollte. "Ein Rennunfall. Ich bin nicht dazu da, Platz zu machen, wenn ein Auto im Rückspiegel auftaucht. Hätte ich gewusst, was die Saison bringt, hätte ich vielleicht zurückgesteckt und die sechs Punkte für den dritten Platz gesichert. Das hätte mir auch gleich die Strafe für Malaysia erspart", meinte er. So einfach wollte er sich die Sache aber nicht machen.

Die Tür aufgehalten

Vettel erkannte an, dass Brawn GP in den ersten sieben Rennen fast unschlagbar war und das habe das Team und Jenson Button auch optimal genutzt. " Ab Silverstone haben sie uns die Tür aufgehalten, quasi nach dem Motto: 'Bitte, zieht an uns vorbei.' Aber wenn du in 17 Rennen fünf Mal nicht ankommst, stehen die Chancen halt schlecht. Es gab keine groben Fehler, aber wenn da mal zwei und dort mal drei Punkte fehlen, dann kannst du eben nicht gewinnen." Ein wenig ärgern musste er sich über Probleme mit der Kupplungskontrolle zu Saisonbeginn, wodurch von den fünf ersten Rennstarts nur zwei klappten. Das hätte Punkte gekostet, hielt er fest.

Andererseits musste er eben festhalten, dass aus der Schwächephase von Brawn viel zu wenig gemacht wurde. Red Bull sei in der zweiten Saisonhälfte zu wenig konstant gewesen. "Und Jenson hat es geschafft, immer die zwei, drei oder vier Punkte zu machen, die er brauchte. Die größte Kunst ist es, das Bestmögliche aus der jeweiligen Situation herauszuholen und sich auch manchmal damit abzufinden, dass ein Sieg nicht möglich ist. Das müssen wir noch lernen", sagte Vettel.