Mercedes will mit einer Überraschung aufwarten, Michael Schumacher hat laut Bild in Abu Dhabi mit Mercedes gesprochen und überhaupt ist ja sowieso immer alles möglich. Die Gerüchte darum, dass der siebenfache Weltmeister im kommenden Jahr bei Mercedes GP im Auto sitzen könnte, wollen einfach nicht abreißen. Lediglich die wichtigen, handelnden Personen wollen nicht so recht daran glauben. Allen voran Teamchef Ross Brawn, der gegenüber der Bild meinte: "Das Thema geistert gerade durch die Medien, ich weiß. Es ist aber nichts dran. Da basteln sich die Medien einen Traum zusammen. Michael wäre für Ferrari doch auch nur zeitweilig zurück ins Cockpit gestiegen. Er hat keine Ambitionen auf eine neue Karriere."

Auch Mercedes-Sportchef Norbert Haug kennt die Spekulationen, doch er musste gegenüber der Bild am Sonntag betonen, dass Träume, nur weil sie vorhanden sind, noch lange nicht in Erfüllung gehen müssen. Selbst Willi Weber musste die Erwartungen dämpfen. So war es zwar er, der bestätigte, dass Schumacher in Abu Dhabi mit Daimler-Chef Dieter Zetsche und Mercedes gesprochen hat und auch öfter mit Brawn spricht, doch das sei nichts Überraschendes. "Mir persönlich hat Michael nichts davon erzählt, dass zu Mercedes Kontakte in Sachen Fahrervertrag bestehen", erklärte Weber, der immerhin verkünden konnte, dass die Genesung des Nackens des siebenfachen Weltmeisters gute Fortschritte macht.

Erster Fahrer wird am Montag verkündet

Auch Schumachers Sprecherin Sabine Kehm sagte der Times noch einmal, dass es nach wie vor unwahrscheinlich sei, den Ferrari-Berater im kommenden Jahr im Mercedes zu sehen; man wisse aber nie, fügte sie noch an. Sicher ist nur, dass Mercedes GP am Montag den ersten Fahrer für das kommende Jahr bekanntgeben wird. Es wurde für den frühen Nachmittag zu einer Telekonferenz mit Haug und Brawn-Geschäftsführer Nick Fry geladen, bei der der erste Pilot für 2010 bekanntgegeben wird. Das dürfte aller Voraussicht nach Nico Rosberg sein, dessen Verpflichtung bereits seit langer Zeit als offenes Geheimnis gilt.

Brawn selbst hat sich jedenfalls bereits positiv über den Deutschen geäußert, nachdem er betont hat, für nächstes Jahr zwei erfahrene Piloten finden zu wollen. "Nico Rosberg zähle ich nach mehr als drei Jahren in der Formel 1 zu den Erfahrenen. Ich möchte keinen Neuling, der sich erst mal auf den Rennstrecken dieser Welt zurechtfinden muss. Denn wir haben kaum noch Möglichkeiten, die Fahrer mit den Autos testen zu lassen. Höchstleistungen ohne großes Üben ist deshalb die Aufgabe", erklärte der Teamchef der Bild.