Ein bisschen Wehmut ist bei Nick Heidfeld schon dabei, am letzten Rennwochenende des BMW Sauber Teams. "Aber es wird sicher noch schlimmer im Laufe des Wochenendes", sagt er. Wenn er bei jedem Meeting weiß, dass es zum letzten Mal mit diesen Leuten stattgefunden hat. Ein bisschen Ablenkung bietet die gigantische neue Streckenanlage in Abu Dhabi.

"Ich habe im Hotel schon etwas F1-Atmosphäre gespürt", sagt Heidfeld. Es waren alte F1-Autos von Bernie Ecclestone ausgestellt, die sich die Passanten ansahen. Die Leute unterhielten sich über Formel-1-Themen und es lag überall Werbung für das Rennen aus. Die Strecke kennt Heidfeld aus Onboard-Videos auf youtube. "Aber es wird noch einmal anders, wenn man selbst fährt."

Eine Insel entsteht

Die große Überraschung war die bombastische Anlage für ihn nicht. Dafür hatte er im Vorfeld schon mit zu vielen Leuten gesprochen, die schon einmal da gewesen waren und in den allerhöchsten Tönen geschwärmt hatten. "Andererseits ist es für uns kaum zu glauben, was hier drum herum alles gebaut wird, welche Hochhäuser und Bauten hochgezogen werden. Wir können uns gar nicht vorstellen, was hier investiert wird, um eine ganze Insel entstehen zu lassen."

Auch die Strecke weist einige Besonderheiten auf, unter anderem eine Boxenausfahrt in einem Tunnel. "Ich glaube nicht, dass das ein Problem sein wird", sagt Heidfeld. "Es macht keinen Unterschied, dass hier eine Decke statt Himmel über einem ist. Es ist genug Platz vorhanden und sogar breiter als auf anderen Strecken."

Das sein Team nicht über einen Simulator verfügt sieht er nicht als Nachteil an. "Bei Williams war das damals keine große Hilfe, obwohl sie heute natürlich besser sind", erinnert er sich. "Es hilft vielleicht beim Setup, aber normalerweise sind wir darin ganz gut."

Blick in die Zukunft

Heidfeld möchte 2010 gute Ergebnisse einfahren., Foto: Sutton
Heidfeld möchte 2010 gute Ergebnisse einfahren., Foto: Sutton

Neue Rennen wie in Abu Dhabi könnten die Zukunft der Formel 1 darstellen. Heidfeld sieht das mit einem lachenden und einem weinenden Auge: "Die Zukunft der Formel 1 liegt dort, wo das Geld ist", betont er. "Ich hoffe, dass wir viele neue Länder und Strecken sehen, 20 Rennen sind ohne Testfahrten kein Problem, aber wir müssen immer in England oder in Monza fahren. Es muss eine gute Mischung sein."

Zu seiner eigenen Zukunft gab es nicht viel Neues zu sagen. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich 2010 in der F1 sein werde." Nur wo er fahren wird, wollte und konnte er noch nicht verraten. Allerdings betonte er abermals, dass die neuen Teams keine Option für ihn sind: "Ich möchte erfolgreich sein, Rennen gewinnen, das ist mit den neuen Teams sehr unrealistisch."