Als Rubens Barrichello im Winter um seinen Platz bei Honda/Brawn GP bangen musste, war die Erfahrung sein großes Argument, mit dem er gegen junge Konkurrenten wie Bruno Senna punkten wollte. Vierzehn Rennen später steckt Barrichello mitten im Titelkampf, aber plötzlich ist es nicht mehr die Erfahrung, die ihm den entscheidenden Vorteil bringen soll.

"Man kann keine Erfahrung ohne Speed haben", sagt Barrichello. "Erfahrung zählt an einem bestimmten Punkt des Wochenendes und während des Rennens, aber der Speed ist jetzt das Wichtigste. Wenn man auf die Pole fährt, liegt das nicht an der Erfahrung."

Trotz 15 Punkten Rückstand auf seinen Teamkollegen Jenson Button gibt der Brasilianer den Titelgewinn noch nicht auf. "Ich werde darum kämpfen, aber so war es die gesamte Saison." Nach einem schwachen Start und regelmäßigen Niederlagen gegen Button war Barrichello zuletzt der stärkere Brawn-Pilot.

"Wenn man den Druck fühlt, vergisst man, warum man hier ist", sagt Barrichello. "Dann wird man angespannt und schlägt sich nicht gut." Genau das sagen viele Button nach. Barrichello begründet seinen Aufschwung mit der Beseitigung seiner Bremsprobleme durch Bremsscheiben einer anderen Marke. Außerdem habe er wegen seiner Bremsprobleme auf den Hinterrädern keine Radkappen verwenden können. "Das war ein Nachteil." Dabei sind diese Teile ja offiziell gar keine aerodynamischen Hilfsmittel (weil diese verboten sind), sondern rein zur Kühlung da...