Heikki Kovalainen müsse zulegen, er müsse mehr zeigen, einfach Gas geben. So oder so ähnlich war es in den vergangenen Monaten aus dem McLaren-Lager zu hören gewesen. Am Freitag in Singapur machte das der Finne schon einmal nicht so schlecht. Er war Drittschnellster und äußerst zufrieden. "Ich hatte heute keine Probleme und denke, wir haben zwischen den Sessions gute Fortschritte gemacht. Beide Reifenmischungen scheinen gut zu arbeiten, das ist also ein weiterer Grund für Optimismus. Ich denke, wir können über Nacht noch mehr Zeit finden", sagte Kovalainen. Er hatte aber gesehen, dass auch andere Teams gut aussahen, wodurch es nicht einfach werden dürfte. Der größte Unterschied, der ihm auf der Strecke aufgefallen war, war Kurve zehn, wo es langsamer und enger ist. "Die Kerbs sind auch größer, also kann man dort nicht angreifen, weil man es nicht riskieren kann, das Auto zu beschädigen."

Nicht ganz so gut drauf wie Kovalainen war Lewis Hamilton, dem in einigen Bereichen noch Speed fehlte. Seine Sessions waren ein wenig ein Auf und Ab gewesen. "Ich hatte keine großen Probleme, aber ich war nicht so schnell, wie ich das erhofft hatte. Heute ist aber nicht der wichtige Tag und wenn die Strecke morgen sauberer ist, werden wir die Reifen besser verstehen", sagte der Brite. Probleme machten ihm vor allem die Bodenwellen und der viele Verkehr hatte es ihm schwer gemacht, eine freie Runde zu haben. Wie Kovalainen hatte Hamilton mit Kurve zehn auch nicht besonders viel Freude. Die Schikane sei gefährlicher als voriges Jahr, bemängelte er. "Heute hatte aber dort niemand Probleme, also sollte es OK sein. Das Wichtigste für uns ist, die Daten zu analysieren, das Auto zu verbessern und morgen noch Zeit rauszuholen."

McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh haderte vor allem mit den roten Flaggen, aber, wie seine Fahrer, auch mit dem Verkehr, denn beides hatte bei der Arbeit nicht geholfen. "Wir haben die meiste Zeit der zweiten Session damit verbracht, die Reifen zu vergleichen und die Effekte von Benzinladungen und Reifenabnutzung zu studieren. Wir müssen uns auch genau die Ergebnisse unserer Vergleichstests mit dem neuen FW6-Flügel ansehen", meinte Whitmarsh. An der Spitze des Feldes hatte er Brawn GP und Red Bull gesehen, war aber gespannt, wie sich das am Samstag verteilt, wenn alle ihre Daten studiert und Verbesserungen gemacht haben.